„So eine chaotische Phase
gibt es immer. Bis sich alles eingespielt hat, dauert es zwei oder drei Tage“,
weiß Eberl aus Erfahrung. Das heißt: Bis Mittwoch
wird es mindestens dauern, bis jeder Pendler die für sich beste Lösung gefunden
hat, um dem Chaos so weit wie nur irgend möglich zu entkommen. Die einen werden
früher losfahren, die anderen später. Und wieder andere werden sich neue Wege
suchen, um ans Ziel zu gelangen – weshalb die Polizei davon ausgeht, dass nicht
nur auf den offiziellen Umleitungsstrecken deutlich mehr Autos unterwegs sein
werden als sonst. „Das wird im ganzen umliegenden Straßennetz zu spüren sein“,
sagt Robert Eberl. Die Gemeinden Salem und
Deggenhausertal etwa sind von der offiziellen Umleitungsstrecke zwar nicht
betroffen, werden aber sicher trotzdem einen stattlichen Teil der Fahrzeuge
abbekommen. Richtig massiv dürfte die Belastung in Kippenhausen werden, da die
Gemeinde Immenstaad außer über Kluftern nur noch über
den Teilort zu erreichen sein wird.
Mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit wird es auch wieder Autofahrer geben, die auf
Wald-, Feld- und Radwege ausweichen, um schneller ans Ziel zu gelangen. Da ist
dann allerdings der Punkt erreicht, an dem die Polizei eingreifen wird, „im
Rahmen unserer Möglichkeiten“, wie der Verkehrsreferent ankündigt. Falls
erforderlich, werde es nach ein paar Tagen in Abstimmung mit dem
Regierungspräsidium auch die eine oder andere Nachbesserung auf den
Umleitungsstrecken geben.
Die vier wichtigsten Fragen
rund um die Umleitung:
Welcher Bereich der B 31
wird gesperrt?
Voll gesperrt wird die
Bundesstraße in beiden Richtungen zwischen dem Stettener Knoten und dem
Dornier-Knoten bei Immenstaad. Die Strecke ist knapp vier Kilometer lang.
Warum muss die Bundesstraße
überhaupt gesperrt werden?
„Aufgrund des hohen
Verkehrsaufkommens in der Ortsdurchfahrt Hagnau sind
enorme Schäden am gesamten bituminösen Fahrbahnaufbau
aufgetreten“, heißt es in einem Flyer des
Regierungspräsidiums Tübingen. Der gesamte Fahrbahnbereich der Ortsdurchfahrt
müsse deshalb erneuert und verstärkt werden. Dabei wird ein lärmmindernder
Belag eingebaut, um die Lärmbelastung für die Anwohner zu reduzieren. Die Hagnauer Gemeindewerke nutzen die Zeit der Vollsperrung
außerdem dazu, neue Gas- und Wasserleitungen zu verlegen. In Immenstaad besteht
aufgrund von Verschleißerscheinungen ebenfalls unmittelbarer Handlungsbedarf,
wie dem Faltblatt des Regierungspräsidiums zu entnehmen ist. Bereits vor zehn
Jahren wurde hier auf der Bundesstraße ein offenporiger Asphaltbelag, auch
Flüsterasphalt genannt, aufgetragen. Um zu verhindern, dass unterhalb der
Deckschicht Schäden auftreten, wird der Belag erneuert – und außerdem um 440
Meter in Richtung Schloss Hersberg erweitert.
Wie lange dauert die
Umleitung?
Vom 11. Juni bis zum 11.
Juli. Länger dürfen die Bauarbeiten auch gar nicht dauern, denn am 12. Juli
beginnt die Outdoor, was bedeutet, dass das ohnehin
schon hohe Verkehrsaufkommen nochmal deutlich erhöht
wird. Deshalb ist der Zeitraum auch bewusst so gewählt worden, dass keine der
ganz großen Messen betroffen ist.
Wo genau verlaufen die
Umleitungsstrecken?
In West-Ost-Richtung wird
der Verkehr über die B 33 durch Stetten, Ittendorf
und Markdorf und weiter über die L 207 durch Kluftern
und Immenstaad umgeleitet, in Ost-West-Richtung über die K 7742 durch Manzell, Schnetzenhausen, Unterraderadach bis Markdorf und von dort über die L 207
und die B 33 durch Ittendorf bis Stetten.
(Erschienen: 08.06.2012
17:50)