Neues Buch ist Abrechnung und Analyse der B 31-Initiativen,
aber auch Handlungsanleitung für die Zukunft
Wissenschaftliches Handbuch und Analyse: Warum die
Initiativen zum Ausbau der B 31 in Friedrichshafen keinen Erfolg hatten
Zustande
gekommen ist das Buch, das exklusiv in der Buchhandlung Gessler
zu bekommen ist, ansonsten bei Amazon bestellt werden
muss, im Zusammenhang mit einem Studentenprojekt an der Zeppelin Universität.
Lars Schatilow ist dort Politikwissenschaftler und
übt Lehrtätigkeiten zu den Themen Lobbying und Campaigning mit dem Fokus auf Familienunternehmen aus. Aus
seinem Seminar, das sich 2010 mit dem Thema der Ursachenforschung beschäftigte,
warum die B 31 bislang noch nicht ausgebaut worden ist, haben sich auch die
Beiträge zu diesem Buch entwickelt. So findet sich dort die Analyse der Arbeit
des studentischen Kampagnenbüros, das seinerzeit den Container am Kiesel
betrieben hat und das in seiner ursprünglichen Aktionsvielfalt von politischer
Seite wie auch von Seiten des Aktionsbündnisses Pro B 31 eingebremst wurde.
Die
Analyse, warum das so passiert ist, was zugleich die Analyse ein Stück vorweg
nimmt, warum hierzulande noch keine Bürgerinitiative den Ausbau erreicht hat,
findet sich in diesem lesenswerten Buch ebenso wieder, wie die Antwort auf die Frage,
wie man es vielleicht besser machen könnte.
Lars
Schatilow bezeichnet es als „fehlende
Entschlossenheit, als eine vornehme Haltung und als den Wunsch lieber höflich
zu kommunizieren, als zu provozieren“, was letztlich zu den nicht vorhandenen
Erfolgen der Initiativen führe.
Als
interessant bezeichnen es die Autoren, dass die Stadt zumindest die
Plakatmotive, die in dem Seminar entstanden sind, ungefragt als Vorlagen für
große Plakate genommen und diese veröffentlicht hat. Ebenso interessant dürfe
es sein, dass Mitglieder des Aktionsbündnisses sowie Lokalpolitiker wie
Eberhard Ortlieb mittlerweile fordern, dass man provokativere Aktionen zum
Ausbau der B 31 starten müsse. Ortlieb hatte zum Jahreswechsel vorgeschlagen,
mit dem Zeppelin über den Reichstag zu fliegen und Flugblätter mit
Unterschriftenlisten abzuwerfen.
Eine
solche Vorgehensweise würde dem entsprechen, was die Studenten und Autoren mit
Beispielen belegt, in dem neuen Buch als Handlungsvorschläge unterbreiten.
Vehement
appellieren die Autoren an alle Institutionen und Verbände, an Parteien und
Initiativen, in der Frage des Bundesstraßenausbaus an einem Strang zu ziehen.
Kritisiert wird dabei, dass anders als in anderen Regionen kaum Einmischungen
seitens der IHK und anderer Verbände erfolgen. „Die Verbände nutzen ihren
Einfluss nicht und in Berlin kommt die Notwendigkeit des Straßenausbaus nicht
an“, sagt Schatilow. Dort säße niemand aus der Region
in den Gremien, niemand würde Lobbyarbeit für die Region betreiben und ohne
diese wichtige und von professioneller Seite unterstützte Arbeit sei eine
erfolgreiche Kampagne für den Ausbau der B 31 nicht denkbar. Die Interventionen
einiger Politiker reichten da nicht aus.