Initiative fordert deutlich mehr Schallschutzfenster

Markdorf / nyf In einer Pressemitteilung weist die Aktionsgemeinschaft Südumfahrung (ASU) die Bürger in den Ortschaften Hepbach, Leimbach und Bermatingen darauf hin, dass es ihrer Ansicht nach auch für sie ein Recht auf Schallschutzfenster gibt, obwohl Verkehrsplaner dort keine Zunahme des Verkehrs sehen. Bislang hätten die Planungen nur Anwohner insbesondere der Ortsdurchfahrten Ittendorf, Wirrensegel, Stetten, Lipbach und Kluftern berücksichtigt.

Ein wesentlicher Kritikpunkt der ASU ist, dass der Verkehrsgutachter die „verkehrserzeugende Wirkung des Straßenbaus“ vernachlässige. Sprich: Eine neue Straße ziehe auch mehr Verkehr nach sich. „Dieser durch den Straßenbau selbst verursachte Mehrverkehr kann laut Studien bis zu 40 Prozent betragen“, heißt es in der Pressemitteilung. Im Fall von Stetten habe bereits eine Prognose von plus vier Prozent ausgereicht, um den Anspruch auf Schallschutzfenster zu begründen.

Darüber hinaus sieht die ASU Ungereimtheiten im angenommenen Verkehrsszenario, das die Auswirkungen des Baus der Umfahrung beschreibt. Aus diesen „Ungereimtheiten“ leitet die Bürgerinitiative insgesamt Zweifel an der Richtigkeit der Prognose ab. Vor dem Bürgerentscheid habe es immer geheißen, die Südumfahrung bringen auch Entlastung für innerstädtische Schleichwege – die Verkehrsprognose sehe aber eine Zunahme zum Beispiel in der Hauptstraße in Markdorf vor. Die Aktionsgemeinschaft empfiehlt, allen Anwohnern im Nahbereich der Ortsdurchfahrten im Zuge der Planauslegung Einwendungen geltend zu machen. Das muss bis 9. August geschehen sein, die Pläne liegen noch bis Dienstag in den Rathäusern von Markdorf, Friedrichshafen und Stetten aus.

 (Erschienen: 22.07.2011 20:10)