Umleitung: Widerstand ist zwecklos

 

Markdorf / li Es bleibt dabei: Vom 27. Juni bis 30. Juli werden Lastwagen über 7,5 Tonnen, die auf der B 31 in Richtung Westen unterwegs sind, über Stetten, Markdorf, Bermatingen, Salem und Uhldingen umgeleitet.

Vertreter des Regierungspräsidiums Tübingen haben sich am Dienstag in Markdorf mit den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen an einen Tisch gesetzt, um zu erklären, warum man vom ursprünglichen Plan, die Umleitung am See entlang durch Meersburg und Uhldingen zu führen, ganz plötzlich wieder Abstand genommen hat. Einziges Argument: die Engstelle am Fährehafen in Meersburg, die eine Umleitung der schweren Laster nicht verkraften würde.

Lediglich normale Autos und Laster bis 7,5 Tonnen werden nun dort während der Bauphase vorbeigeführt. Offenbar sprachen die Vertreter des Regierungspräsidiums davon, dass man die Lasten gerecht verteilen wolle. Markdorfs Bürgermeister Bernd Gerber und seine Kollegen aus Stetten, Bermatingen und Salem halten das schlicht für Blödsinn. „Es geht hier nicht darum, irgendwelche Lasten zu verteilen. Das ist keine sachgerechte Entscheidung, sondern eine politische, die getroffen worden ist, weil in Meersburg ein paar Leute besonders laut geschrien haben“, so Gerber. Wie berichtet, hatten sich Meersburger Gastronomen an den CDU-Landtagsabgeordneten Ulrich Müller gewandt, der wiederum beim Regierungspräsidium und im Verkehrsministerium darum bat, die Bauarbeiten auf einen Zeitraum außerhalb der Hauptsaison zu verlegen. Daraufhin hat das Ministerium das Regierungspräsidium beauftragt, das Ganze nochmal zu prüfen. Ergebnis: Eine zeitliche Verlegung ist aus technischen Gründen nicht möglich, weshalb die Behörde einfach eine neue Umleitungsstrecke für den Schwerlastverkehr festgelegt hat. Was den Bürgermeistern der betroffenen Orte dabei besonders stinkt: Man hat sie mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt. „Wir haben erforderliche Umleitungen immer mitgetragen, wenn wir im Vorfeld eingebunden worden sind. In diesem Fall ist das ohne uns entschieden worden“, sagt Bernd Gerber. Die ursprüngliche Umleitungsstrecke sei mit den betroffenen Kommunen abgestimmt worden, weshalb es nun auch keinen Grund gebe, daran zu rütteln. „Wir haben keine neuen Argumente gehört“, so Gerber. Diese Vorgehensweise werde sicher auch die künftige Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium insgesamt belasten.

 

Auch wenn die Erfolgschancen eher gering sind, wollen Gerber und seine Kollegen nichts unversucht lassen, um die Umleitung doch noch zu verhindern – auch wenn die verbleibende Zeit bis zum Baubeginn am kommenden Montag knapp ist. Dabei wollen Bürgermeister auch die Verkehrsbehörde im Landratsamt mit ins Boot holen. Denn die hatte für die ursprüngliche Umleitungsstrecke plädiert.

(Erschienen: 21.06.2011 19:40)