Bis Herbst soll Lärmgutachten vorliegen

 

Markdorf / li Brummm – brumm – brumm. Auto an Auto, Lkw an Lkw. Lärm, Gestank - die Anwohner der B 33 sind wahrlich nicht zu beneiden, ob in Markdorf, Ittendorf, Leimbach oder Hepbach. Entlastung vor allem für die Kernstadt soll irgendwann die Südumfahrung bringen. Wann sie gebaut wird, steht allerdings noch in den Sternen. Deshalb nutzt die Stadt Markdorf zwischenzeitlich die Möglichkeit, über einen Lärmaktionsplan im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes mit kurzfristigen Maßnahmen die Belastung für die Bürger zu senken.

Nächsten Dienstag wird der Markdorfer Gemeinderat zunächst erneut über den Lärmaktionsplan der Gemeinde Hagnau beraten. Geplant ist dort unter anderem ein innerörtliches Tempolimit von 30 Stundenkilometern auf der B 31. Ein solches wäre nach Einschätzung von Wolfgang Wahl vom Ingenieurbüro Rapp Trans aus Basel auch auf der B33 in Markdorf denkbar. Rapp Trans ist – wie in Hagnau, Uhldingen, Ravensburg, Oberteuringen, Meckenbeuren und teilweise in Friedrichshafen – mit dem Erstellen des Lärmgutachtens für Markdorf betraut.

Hier ist man allerdings noch nicht so weit wie in Hagnau oder Friedrichshafen. „Wir haben erst vor kurzem begonnen, Zahlen zu sammeln“, sagt Wahl. Geprüft wird die Lärmbelastung überwiegend an der B33 – auch in den Teilorten -, außerdem an der L 207 Richtung Kluftern und an der L 205 Richtung Bermatingen. Neu gezählt werden Autos und Lastwagen allerdings nicht. „Wir greifen auf die vorhandenen Zahlen aus bestehenden Untersuchungen, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Planung der Südumfahrung, zurück“, so Wolfgang Wahl. Auf Basis dieser Zahlen, Daten über Bebauung und Anwohnerzahlen werden dann Lärmschwerpunkte festgelegt. Aus diesen wiederum werden Empfehlungen für Maßnahmen abgeleitet. Neben einer Reduzierung der Geschwindigkeit können das auch bauliche Empfehlungen sein, zum Beispiel das Auftragen von Flüsterasphalt.

Wolfgang Wahl geht davon aus, dass Analyse, Lärmkartierung und Grobkonzept bis zum Herbst so weit fertig sind, dass er sie dem Gemeinderat vorstellen kann. Bis mögliche Maßnahmen dann tatsächlich umgesetzt werden können, wird es aber noch deutlich länger dauern, da es zunächst wie bei einem Bebauungsplan ein Beteiligungsverfahren geben wird, in dem sich Träger öffentlicher Belange zum Lärmaktionsplan äußern dürfen.

Bürgermeister Bernd Gerber hält sich mit Prognosen zu möglichen Maßnahmen noch zurück. „Wenn die Lärmwerte zu hoch sind, müssen wir etwas tun. Was genau, das müssen wir aber erst mal abwarten.“ Wenn Hagnau und sogar Friedrichshafen im Teilort Fischbach auf der Bundesstraße Tempo 30 einführen, dann sei das möglicherweise auch für Markdorf eine Option. „Persönlich fände ich das aber nicht so toll. Das muss dann schließlich auch überwacht werden“, sagt Gerber dazu.

(Erschienen: 12.05.2011 18:50)