Allzu große Sorgen macht
sich Bernd Gerber im Hinblick auf die grüne Machtübernahme nicht, denn: „Es ist
ja nicht so, dass wir bei null anfangen. Die Pläne sind seit vielen Jahren
bekannt, und ich hoffe, dass die bestehenden Zusagen der Ministerien
eingehalten werden“, so der Bürgermeister auf Nachfrage der Schwäbischen
Zeitung. Er gehe davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren nach dem
Erörterungstermin im Juli abgeschlossen werden könne und der Bau der Südumfahrung dann zügig umgesetzt werde. Dasselbe erwartet
Gerber auch für die Bermatinger Straße.
Bedeckt hält sich in Sachen
Umfahrung der künftige grüne Landtagsabgeordnete Martin Hahn. Die Frage, ob er den
Bau der Entlastungsstraßen noch verhindern wolle, bleibt vorerst unbeantwortet.
„Auch, weil ich gar nicht weiß, ob das noch möglich ist“, so Hahn. Außerdem
müsse er erst mal hineinfinden in seine neue Aufgabe als Landtagsabgeordneter.
Bevor er sich zu konkreten Inhalten äußern könne, müsse man die
Koalitionsverhandlungen abwarten und dann auch zunächst fraktionsintern über
die anstehenden Themen diskutieren. In einem Punkt wird Hahn dann aber doch
konkret: Was die Finanzierung der Südumfahrung
Markdorf durch den Bodenseekreis betrifft, würden die Grünen sich weiterhin
quer stellen.
Auch Norbert Zeller, der
bisherige Landtagsabgeordnete der SPD, ist der Meinung, dass diese Straße, wenn
sie denn gebaut wird, vom Land finanziert werden müsste. Grundsätzlich
befürwortet Zeller den Bau der Umfahrungen für Markdorf und Bermatingen,
allerdings nur unter der Voraussetzung, dass zeitnah die B 31 ausgebaut wird.
„Sonst wird sich ein Teil des Verkehrs auf das Hinterland verlagern“, so der
Sozialdemokrat. Norbert Zeller geht davon aus, dass die
Planfeststellungsverfahren wie geplant durchgezogen und die Straßen dann auch
gebaut werden.
Was die für die Südumfahrung Markdorf benötigten Grundstücke betrifft, ist
die Stadt Markdorf gegenüber dem Bodenseekreis in den vergangenen Jahren
bereits in Vorleistung getreten. Wie Kämmerer Bernd Habnitt
berichtet, befinden sich die meisten dieser Grundstücke bereits im Eigentum der
Stadt, teilweise schon seit Jahren, teilweise sind sie gezielt für die Südumfahrung erworben worden. Verhandeln muss die Stadt
noch mit einem guten Dutzend Grundstückseigentümern.
Bei den meisten geht es
laut Habnitt nur um wenige Quadratmeter, einzelne
Grundstücke würden von der neuen Straße allerdings komplett durchtrennt werden.
Konkret verhandelt wird derzeit nicht, da das Planfeststellungsverfahren noch
nicht abgeschlossen ist und leichte Trassenverschiebungen immer noch möglich
sind. „Wir haben aktuell keinen Handlungsdruck“, so Habnitt.
(Erschienen: 07.04.2011
10:25)