Auf Lastwagen muss man an der B31 nicht lange warten:
Winfried Hermann und Martin Hahn mit Vertretern der Vereinigten
Verkehrsinitiativen der Bodenseeregion beim Ortstermin an der Zählstelle Harlachen. (Foto: li)
Denn die belegt, dass der Schwerlastverkehr auf der B 31 seit 2003
drastisch zugenommen hat, in den vergangenen zehn Jahren von 1520 auf 2075 Lkw
pro Tag. Die VVB führen das vor allem auf die EU-Osterweiterung, die Einführung
der Mautpflicht auf deutschen Autobahnen und die Erhöhung der
Schwerverkehrsabgabe in der Schweiz zurück. Um gegenzusteuern fordern die VVB
eine Lkw-Maut für die B31 sowie eine Tonnage-Begrenzung auf der Hinterlandlinie
Salem-Bermatingen-Markdorf. Und, das Wichtigste:
keine neue vierspurige B 31, weil die VVB davon ausgehen, dass dadurch noch
mehr Schwerlastverkehr durch die Region rollen würde.
Damit liegen die VVB mit den Grünen auf einer Linie. Deren alternatives
Verkehrskonzept basiert auf der Devise Ausbau vor Neubau und umfasst eine Ostumfahrung von Meckenbeuren mit Anbindung Tettnangs,
einen dreispurigen Ausbau der bestehenden B 31 zwischen Friedrichshafen und
Meersburg, Tunnel für Hagnau und Markdorf, eine Überdeckelung von Immenstaad und die Anbindung der B 31 neu
bei Überlingen. „Das Grundproblem in unserem Land ist, dass man auf große
Lösungen setzt statt auf kleine“, kritisierte Winfried Hermann. In dem
Zusammenhang brachte der Bundestagsabgeordnete auch das Projekt Stuttgart 21
ins Spiel, das andere erforderliche Maßnahmen auf der Schiene wie die Bodensee-S-Bahn verhindere, weil dafür kein Geld übrig
bleibe. Für ein Gesamtverkehrskonzept für Baden-Württemberg seien solche
Maßnahmen zur Stärkung des Schienenverkehrs aber dringend erforderlich. „Wir
müssen uns von megateuren Projekten wie Stuttgart 21 verabschieden“, so
Hermann. Eine Maut auf Autobahn-Ausweichstrecken würden die Grünen schon lange
fordern, die Landesregierung habe es gegenüber dem Bund bislang allerdings
abgelehnt, Straßen dafür anzumelden.
(Erschienen:
10.03.2011 20:20)