Gerhard Heusch bringt erneut
den von ihm entworfenen Planungsfall 15 ins Spiel
B31: Verkehrsplaner
wirbt für Alternative
Mehr denn je ist er überzeugt, dass seine Variante die sinnvollere wäre –
unter anderem, weil sie die deutlich billigere sei. Denn der Planungsfall 15
verzichtet auf eine neue B 31. „Den Verkehrsbedarf könnte man viel leichter
befriedigen, indem man die Hinterlandtrasse – die sowieso geplant ist – so
ausbaut, dass sie zusammen mit der alten B31 genauso leistungsfähig ist wie
eine Autobahn“, ist der ehemalige Stadt- und Verkehrsplaner überzeugt. Mit
„ohnehin geplanter Hinterlandtrasse“ meint Heusch die
Ortsumfahrungen Markdorf, Bermatingen und Neufrach. Die Lücken zur bestehenden B 31 im Osten und
Westen ließen sich seiner Meinung nach relativ einfach schließen. Am Ende der
B31-Ausbaustrecke bei Andelshofen könne man den
Verkehr über ein kurzes Neubaustück auf die L 200 führen – was aus Heuschs Sicht auch sinnvoll zur Anbindung des MTU-Werks
wäre. Hinter dem Tüfinger Wald könne man eine Straße
an der Waldkante entlang bis Salem verlaufen lassen und dort an die Umfahrung Neufrach anschließen.
Simon Blümcke, Bürgermeister von Hagnau, hält nichts von solchen Überlegungen, auch wenn
seine Gemeinde diese 1999 noch unterstützt hat. „Damals hatte der Vorschlag aus
Hagnauer Sicht seine Berechtigung. Die Idee war, den
Verkehr dort zu bündeln, wo in den vergangenen Jahrzehnten die stärkste
Entwicklung stattgefunden hat. Mittlerweile haben wir ein langwieriges
Raumordnungsverfahren und Umweltverträglichkeitsstudien hinter uns. Das
Ergebnis ist der Planungsfall 7.5.“ Diese Variante nochmal
zu hinterfragen, „würde uns drei bis fünf Jahre zurückwerfen“, ist Blümcke überzeugt. Abgesehen davon müsse man nach heutigem
Erkenntnisstand davon ausgehen, dass die geplanten Umfahrungen Markdorf, Bermatingen und Neufrach die alte
B 31 zwar entlasten würden, aber längst nicht leistungsfähig genug wären, um
eine neue B 31 zu ersetzen.
(Erschienen:
10.02.2011 23:00)