B 31: Riebsamen macht Hagnauern wenig Hoffnung
Bittere Wahrheiten
Die Bürger wollten klare Antworten
von Lothar Riebsamen. Die haben sie auch bekommen –
nur gefallen haben sie ihnen nicht. Vor allem den Hagnauern
konnte und wollte der Bundestagsabgeordnete in Sachen Ortsumfahrung wenig
Hoffnung auf eine zeitnahe Umsetzung des seit Jahrzehnten diskutierten Projekts
machen. „Die Wahrheit ist, dass der Schwerlastverkehr auf der B 31 für Hagnau ein Riesenproblem darstellt“, sagte Riebsamen. „Die Wahrheit ist aber auch, dass die Hagnauer noch lange Zeit damit werden leben müssen.“ Der
Grund liegt für Lothar Riebsamen in der chronischen
Unterfinanzierung des Verkehrshaushalts.
„Baden-Württemberg erhält vom Bund
im kommenden Jahr 170 Millionen Euro für den Straßenneubau“, erklärte der
CDU-Politiker. „Gleichzeitig liegen im Land Straßenbauvorhaben an, deren Kosten
sich auf insgesamt vier Milliarden Euro summieren.“ Es sei einfach zu wenig
Geld da. Dieser Umstand lasse ihm und den anderen Abgeordneten aus der Region
in Gesprächen mit den Verantwortlichen im Bundesverkehrsministerium wenig
Argumentationsspielraum.
Einziger zarter Hoffnungsschimmer
für die Hagnauer sind die abgeschlossenen
Planfeststellungsverfahren für die B31-Umgehungen von Überlingen und
Friedrichshafen. „Sobald dort der erste Spatenstich erfolgt“, sagte Lothar Riebsamen, „muss endlich auch die Planung in Hagnau losgehen.“ Einen konkreten Termin für den von vielen
Bürgern sehnlich erwarteten Spatenstich nannte der Abgeordnete aber nicht. „Das
wäre einfach nicht seriös“, bat er um Verständnis. Auf der Prioritätenliste
komme die B31 aber unmittelbar nach der B30, deren Ausbau zuvorderst anstehe.
Suche nach Zwischenlösungen
Da sich das Problem mit dem
Schwerlastverkehr für die Bundesstraßenanwohner zwischen Immenstaad und Nußdorf – im Besonderen für die Hagnauer
– zumindest mittelfristig nicht mit einer Ortsumfahrung lösen wird,
diskutierten die Bürger mit dem Abgeordneten eventuelle Zwischenlösungen.
Die Einführung einer LKW-Maut für
die B31, das wurde klar, hält Lothar Riebsamen für
kaum realisierbar. Über die Möglichkeit eines Fahrverbots für den
Transitverkehr will er weitere Informationen einholen und weitergeben. „Am vielversprechendsten für Hagnau“,
sagte der Bundestagsabgeordnete, „klingt für mich im Moment aber eine
Tempo-30-Initiative.“
(Erschienen: 08.12.2010 20:20)