B31: ZU-Vorschläge kommen
gut an
Von unserem Redakteur Gunnar
M. Flotow
Mit ihren Vorschlägen, die sie am
Dienstag präsentiert hatten, sowie den Veröffentlichungen tags darauf erhielten
die Studierenden im Bodenseeraum großen Zuspruch, ließ die Zeppelin University
schon am Mittwochabend in einer Pressemitteilung wissen. Per Internet und
Anrufen, lässt die ZU wissen, werde sie ermuntert, nach ihrer Erhebung nun auch
die Umsetzung des Kampagnenbüros zu realisieren, um das Thema des Ausbaus
dauerhaft und überregional zu bewerben. „Dieses Vertrauen freut uns sehr“, sagt
Eric Aufricht, Student der Politik- und
Verwaltungswissenschaften. „Wir haben uns bisher darüber noch wenig Gedanken
gemacht, aber wenn uns jemand beauftragt, würden wir nicht Nein sagen.“
Offene Türen rennen die ZU-Studenten bei Dr. Hans-Peter Wetzel ein. „Das ist genau
das, was ich auch schon ein paar Mal gefordert habe“, sagt der
FPD-Landtagsabgeordnete. „Wir müssen uns mit der gleichen Intensität und
Massivität für die B31 einsetzen, wie es die Gegner von S21 gegen das Projekt getan
haben.“ Wetzel kündigt an, sich mit der Initiative in Verbindung zu setzen.
„Ich bin dabei“, lässt er wissen. „Wir brauchen das Kampagnenbüro – anders
funktioniert es wohl nicht, dass wir in Berlin Gehör finden.“
Absolut lobenswert findet Norbert
Zeller, dass sich die Studierenden der ZU mit dem wichtigen Thema B31 so
intensiv beschäftigen und noch einmal deutlich gemacht haben, dass die
Politiker nun am Zug sind. Der Landtagsabgeordnete teilt allerdings nicht die
Auffassung, dass nur die B-Ebene der politisch Verantwortlichen informiert sind. „Auch die oben wissen Bescheid“, stellt Zeller klar.
„Sie halten sich nur die Augen und Ohren zu.“ Um den politischen Druck zu
erhöhen, wie es die ZU vorschlägt, empfiehlt Norbert Zeller, das Kreuzchen am
27. März 2011 an der richtigen Stelle zu machen. Die Frage, ob ein
Kampagnenbüro nötig sei, um Informationen und Aktivitäten zu bündeln, will
Zeller offen lassen. Er könnte sich vorstellen, dass solche eine zentrale
Stelle durchaus auch bei der Stadt Friedrichshafen angesiedelt werden könnte.
Denn vor allem dem Häfler OB Andreas Brand sei es zu
verdanken, dass der B31-Ausbau inzwischen vorangetrieben werde.
Lothar Riebsamen,
der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Bodensee, begrüßt die
Veröffentlichung der ZU ausdrücklich: „Der Beitrag kommt genau zur richtigen
Zeit.“ Der CDU-MdB erklärt, „dass die Region Bodensee-Oberschwaben als
wirtschaftliches Kraftzentrum sehr wohl in Berlin anerkannt“ sei. Die Kritik
der ZU, dass keine Anfragen an die Bundesregierung gestellt worden seien, wies
er zurück: Dieses Instrument sei kaum geeignet und eher ein klassisches
Instrument der Opposition. So könne man zwar formell Macht demonstrieren und
über den Terminkalender des Staatssekretärs bestimmen. Schneller gebaut würde
deswegen aber noch lange nicht.
„Pro B 31“ ist begeistert
„Hervorragend“, lautete der
Kommentar von Rolf Schilpp zum ZU-Vorschlag.
Er und seine Bürgerinitiative Pro B 31 steht einer Zusammenarbeit absolut aufgeschlossen
gegenüber. Vielleicht könnte dadurch ein Wunsch realisiert werden, den auch Schilpp und seine Mitstreiter schon lange hegen: eine
Internetseite zum Thema B 31-Ausbau.
Auch Friedrichshafens OB Andreas
Brand zeigt sich offen für die Ideen der ZU, wenngleich für ihn die Frage
spannend ist, wie sie umgesetzt werden könnten - sei es die Stoßrichtung der
Kampagne, die Befristung oder auch was ihren finanziellen Aufwand betrifft.
Und was sagt die Wirtschaft? „ZF hat
ein starkes Interesse daran, dass die B 30 und die B 31 so rasch wie möglich
weiter gebaut werden“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Der
ZF-Konzern habe in den vergangenen zehn Jahren massiv am Standort
Friedrichshafen investiert und damit ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland
abgelegt. „Diese Stärkung des Standorts funktioniert nur im Zusammenspiel von
Unternehmen und öffentlicher Hand, die für den Straßenbau zuständig ist“,
stellt ZF klar. „Eine Bündelung der Aktivitäten aller am Aus- und Weiterbau der
Bundesstraßen Interessierten erscheint logisch und zielführend.
ZF unterstützt daher die Idee der ZU-Studierenden,
ein entsprechendes Kampagnenbüro einzurichten.“
(Erschienen: 04.12.2010 08:00)