Landratsamt stellt Richtlinie im Kreistag vor - „„Es sind
umfangreiche Berechnungen nötig“
Die EG-Richtlinie zur
Bewältigung und Bekämpfung von Umgebungslärm wurde in Deutschland 2005 als
Gesetz umgesetzt. Ziel ist eine fortlaufende Beobachtung der Lärmentwicklung
sowie entsprechende Maßnahmen zur Minderung. In einem ersten Schritt musste
dafür die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) die
Belastung durch Umgebungslärm ermitteln und auf Lärmkarten darstellen. Auf
Grundlage dieser Lärmkarten sollen dann die Gemeinden Aktionspläne erstellen,
falls erforderlich. In fünf Jahresabschnitten muss die LUBW der EU-Komission Bericht erstatten. Dafür angedachte Fristen sind
jedoch schon verstrichen. Bis zum 30. Juni 2012 sollten die Lärmkarten erstellt
sein, bis zum 18. Juli die Aktionspläne.
Das Land brauchte um einiges
länger für die Lärmkarten, als angedacht. „Es sind umfangreiche Berechnungen
nötig, die dann für jede einzelne Örtlichkeit grafisch aufbereitet werden
müssen“, so Norbert Schültke dazu. Dies sei ein
enormer Aufwand. Mittlerweile sind für den Bodenseekreis Lärmkarten vorhanden.
Das Verfahren für die
Gemeinden ist ebenfalls komplex. Es sieht Anhörungen und Beratungen mit einer
ganzen Reihe von Beteiligten vor. Die Gemeinden müssen Akionspläne
für bewohnte Ortsteile nur dann erstellen, wenn die Schallpegel 24 Stunden pro
Tag 65 Dezibel und nachts 55 Dezibel überschreiten. Bei einer Überschreitung
von 70 beziehungsweise 60 Dezibel müssen die Gemeinden Maßnahmen zur Minderung
einleiten.
Gemeinden
an der B 31 betroffen
Im Bodenseekreis sind
Gemeinden, die an Bundesstraßen und viel befahrenen Landesstraßen liegen,
betroffen. Somit auch sämtliche Gemeinden an der B 31, B 30, B 33 und B 467.
Keine Planungen gibt es beispielsweise in Heiligenberg oder im Deggenhausertal.
Es bieten sich verschiedene
Möglichkeiten zur Lärmminderung an, wie ein Ausbau des öffentlichen
Personennahverkehrs oder Umgehungsstraßen. Andere Schritte wären die
Geschwindigkeitsreduzierungen, Schutzwände, oder der sogenannte Flüsterasphalt.
Hagnau, Fischbach und Friedrichshafen haben wegen der
starken Schallbelastung bereits Geschwindigkeitsbegrenzungen umgesetzt.
(Erschienen: 27.02.2014
18:55)