Warum jetzt mit Verteiler?
Umweltgruppe wundert sich
Markdorf - Es ist der
Verteiler auf dem Schreiben von Professor Lauffer,
der die Umweltgruppe stutzig gemacht hat. Das Schreiben, in dem der Konstanzer
Regierungsbaudirektor und Fachhochschulprofessor eine Untersuchung alternativer
Trassen abgelehnt hat, wurde gleichzeitig an das Bürgermeisteramt Markdorf,
Straßenbauamt Überlingen sowie an den SÜDKDURIER weitergegeben. Gestern nahmen Susanne Deiters
Wälischmiller, Helmut Faden und Hansjörg Renner zu
dem Vorgang Stellung und beleuchteten die Vorgeschichte: Nachdem der
fraktionsübergreifende Antrag von Umweltgruppe und SPD auf Untersuchung von
Alternativen im Gemeinderat keine Mehrheit gefunden habe, sei man
übereingekommen, auf eigene Rechnung untersuchen zu lassen. Professor
Lauffer habe die Diplom-Ingenieurin Rome
vermittelt, die diese Arbeit im Rahmen ihrer Master-Arbeit übernehmen wollte.
Mit ihr habe man, so Renner, die Aufgabenstellung erarbeitet und Professor Lauffer zur Kommentierung zugeleitet. Am 16. Januar hat Lauffer aufgrund von "Zeitmangel" plötzlich
Desinteresse signalisiert. Direkt an Renner und ohne Verteiler. "Warum jetzt öffentlich?"
"Warum erfolgte jetzt
eine klare Distanzierung und dies öffentlich?" fragt sich Helmut Faden.
Immerhin habe ihnen Lauffer zuvor telefonisch eine
präzise Vorgehensweise empfohlen. Die sah zunächst die Master-Diplomarbeit als
ersten Schritt zum Preis von 2500 Euro vor. Zweiter Schritt wäre eine
offizielle Projektarbeit mit Kosten von 25000 Euro gewesen. Sie hätte zum
Auftrag an ein Ingenieurbüro geführt und 35000 Euro gekostet. "Dies war so
wohl nicht gewollt", schlussfolgert nun Faden. Noch am 18. Januar hat die Umweltgruppe mit
Ingenieurin Rome in Markdorf die Form der künftigen
Zusammenarbeit besprochen und die Aufgabenstellung neu definiert. "Frau Rome hat bis heute nicht abgelehnt", wundert sich
Faden. Jetzt soll die Zusammenarbeit mit ihr beendet werden. Rome habe als Privatperson nicht mehr die Akzeptanz wie als
FH-Ingenieurin.
Konsequenz sei, so Faden,
dass die Bürger beim Bürgerentscheid keine erweiterte sachliche Grundlage zur
Abwägung haben. Es gebe nur Infos zur Südumfahrung. Alternativen würde der
Boden entzogen. Jetzt will sich die Umweltgruppe auf den Gesamtzusammenhang
Südumfahrung und Plan 7 konzentrieren. Darüber möchte sie bei einer eigenen
Veranstaltung informieren.
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