Immenstaad gegen B31 neu-West

 

Verwaltung und Gemeinderat wollen Bündelungs-Trasse mit allen Mitteln verhindern

 

Gemeinderäte und Verwaltung in Immenstaad zeigen sich einig: In der Sitzung am Montagabend lehnten sie die B31 neu-Pläne für den Bereich westlich von Fischbach ab. Nun soll ein eigenes Konzept her.

 

Friedrichshafen

 

 

 

Immenstaad - Einen Hoffnungsschimmer hatte Bürgermeister Jürgen Beisswenger offenbar noch, wenigstens auf der politischen Schiene etwas Eindruck beim Regierungspräsidenten in Tübingen zu hinterlassen. Der Immenstaader Schultes hatte noch vor dem offiziellen Einstieg ins Planfeststellungsverfahren für den zweiten Bauabschnitt der B 31-Westumfahrung Friedrichshafen bis zum Grenzhof, der für den 15. November angesetzt war, um ein Gespräch nachgesucht und war Ende Oktober in Tübingen vorstellig geworden. Genutzt hat es nichts: "Weitere Varianten werden nicht diskutiert", bekam Jürgen Beisswenger dort zu hören, worüber er am Montagabend die Gemeinderäte informierte. Regierungspräsident Hubert Wicker sieht eine weitere Optimierung der avisierten Trasse im Sinne Immenstaads schlichtweg für nicht möglich, sagte der Bürgermeister.

Der Gemeinderat hatte erst im Juli dieses Jahres einstimmig beschlossen, den Planfall 7.5 abzulehnen, weil der von Immenstaader Seite gewünschte Trassenverlauf nördlich des Sportzentrums von den Straßenplanern für nicht machbar abqualifiziert wurde. "Jetzt sind wir gezwungen, im Verlauf des formalen Verfahrens unsere Interessenlage deutlich zu machen", kündigte Beisswenger Widerstand an.

"Wir unterstützen die Linie der Verwaltung", stellte sich nicht nur Hubert Lehle hinter Beisswenger. Man habe gewusst, dass es schwierig sei, in ein scheinbar demokratisches Verfahren einzugreifen, das doch nur in Hinterzimmern entschieden werde. "Wir wollen die B 31-Umfahrung für Friedrichshafen nicht blockieren. Aber der geplante vierspurige Ausbau bis zum Grenzhof präjudiziert die jetzige Linienführung", sagte Lehle.

Mit diesem Konzept, das westlich von Friedrichshafen auf totale Ablehnung stoße, werde nur noch mehr Verkehr in die Stadt gezogen, "wahrscheinlich um den Preis, dass bei einer entsprechenden Belastung EU-Gelder fließen", mutmaßte er. Diese Bündelung des Verkehrs sei ein "handwerklicher Fehler", monierte auch SPD-Rätin Irene Belzig. Spannend dürfte daher auch die Podiumsdiskussion zum Thema Bundesstraßenbau morgen ab 20 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses sein, zu der die Immenstaader SPD den Bundestagsabgeordneten Rudolf Bindig eingeladen hat, der bekanntlich ebenfalls ein Verfechter dieses Verkehrsbündelungs-Konzeptes ist.

Gemeinderat und Verwaltung sind sich nicht nur darin einig, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um den Weiterbau der B 31 neu in andere Wege zu leiten. Nach Aussage Hubert Lehles laufen intern Gespräche über ein eigenes Konzept, das Immenstaad dem Planfall 7.5 entgegenstellen will.