16.11.2002 05:28

Benz kritisiert Verleumdungen

 

Hickhack um Straßenpläne in Kluftern

 

Halbwahrheiten und Verleumdungen wirft Klufterns Ortsvorsteher Leo Benz dem Verein "Pro Kluftern" im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um Straßenneubauten vor. Während "Pro Kluftern" Verhandlungen mit Grundstückseigentümern im Bereich der möglichen neuen Landesstraße 207 anprangert, verteidigt dies Benz als Prüfung möglicher Varianten.

Friedrichshafen

 

 

 

Friedrichshafen-Kluftern - In einem Infoblatt, herausgegeben vom Verein "Pro Kluftern", wird Ortsvorsteher Leo Benz vorgeworfen, dass das Straßenbauamt Überlingen zusammen mit dem Ortsvorsteher vollendete Tatsachen für einen reibungslosen Bau der L 207 schaffen will. Dies stehe der Forderung gegenüber, den Ausbau der Alternative Kreisstraße 7742, auch Müllstraße genannt, ernsthaft zu prüfen. Die Prüfung dieser Variante war im Januar von Hartmut Kohler, Leiter des Straßenbauamtes Überlingen, zugesagt worden. Außerdem weist "Pro Kluftern" darauf hin, dass 76 Prozent der wahlberechtigten Bürger Klufterns den Neubau der L 207 ablehnen und dafür die Alternative K 7742 fordern. Auch der Ortschaftsrat habe sich mit Mehrheit im Juni für den Ausbau der Müllstraße mit Anschluss an die neue Bundesstraße 31 ausgesprochen. "Wie kann es sein, dass das Straßenbauamt und Ortsvorsteher Leo Benz während eines laufenden Untersuchungsverfahrens jetzt in Grundstücksverhandlungen zur L 207 neu eintreten?" heißt es in dem Infoblatt.

 

Auf eine entsprechende Frage hatte Leo Benz bereits am Montagabend im Friedrichshafener Gemeinderat geantwortet (siehe SÜDKURIER vom 12. November). Doch angesichts der massiven Vorwürfe im Info-Blatt entschloss sich Benz seinerseits eine Beilage zum Mitteilungsblatt in dieser Woche zu verfassen. In ihr wirft Benz "Pro Kluftern" vor, Stimmung gegen ihn zu machen. Es müsse im Rahmen von Untersuchungen möglich sein, nicht nur alle Varianten und Möglichkeiten der K 7742 zu untersuchen, sondern dies müsse auch für die L 207 gelten. Dass hierzu im Vorfeld Klärungsgespräche stattfinden, zeuge von der Absicht, Möglichkeiten der Realisierung in der gesamten Breite zu ermitteln und darzustellen.

 

Kämpferisch schreibt Benz: "Es ist nicht richtig, dass es mehrere Gespräche mit mehreren Grundstückseigentümern gegeben hat und Grunderwerbsverhandlungen geführt wurden. Leider zieht es Pro Kluftern vor, in einer polemischen Art und Weise Stimmungsmache zu betreiben und damit eine objektive Entscheidung von vornherein zu gefährden." Es seien im Vorfeld von Planungsüberlegungen mit den Betroffenen Gespräche geführt worden. "Würden diese Gespräche unterbleiben, würde genau dieser Personenkreis, der jetzt diese Kritik übt, dann der Verwaltung vorwerfen, es würde über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden!"

 

Oberbürgermeister Josef Büchelmeier dazu: "Ich kenne die beiden gegensätzlichen Darstellungen, die wohl auf unterschiedlichen Interpretationen ein und desselben Vorgangs beruhen. Ich gehe davon aus, dass das, was Leo Benz darstellt, richtig ist. Es gibt nach meinem Wissensstand keine regulären Kaufverhandlungen."