Ittendorfer bleiben wachsam



Interessengemeinschaft Ittendorf tagte - Zündstoff in der Mitliederversammlung

Markdorf-Ittendorf (jw) Die Verkehrsplanungen im Raum Markdorf - Ittendorf dürfen nicht zu Lasten und auf dem Rücken der Ittendorf Bürger ausgetragen werden. Auch die Planungen der Variante B 31 tangiere die Interessen Ittendorfer Bürger, so der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Heiner Wegis in der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung am vergangenen Donnerstag im Bürgersaal.


Wenn es bisher noch nicht zu konkreten Umsetzungen der Vorstellungen der Interessengemeinschaft gekommen sei, so habe der 90 Mitglieder zählende Verein Wehrlichkeit demonstriert und Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und bei den zuständigen Behörden erzielt, bemerkte der zweite Vorsitzende Fritz Käser: "Wir werden uns entschieden dagegen verwahren, dass Straßenbauplanungen im Raum Ittendorf zum Nachteil der Lebensqualität Ittendorfer Bürger gemacht werden."


Als erfreuliches Ergebnis für die Bemühungen des Vereins wertet er die Tatsache, dass der Zubringer aus dem Salemer-Tal zur B 31 neu wieder aus dem ROV heraus genommen wurde. Darüber hinaus seien Lärm- und Sichtmaßnahmen im Bereich des Trassenverlaufs Weingarten-Ittendorf aufgenommen worden.


Vor 50 erschienenen Mitgliedern stellte Käser die Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens (ROV) vor. Wichtigstes Ergebnis: Unter den vorgeschlagenen Lösungen könne die Variante 7.5 (Weingarten-Ittendorf-Reute-Grasbeuren) als raumordnerisch günstigste Lösung bezeichnet werden. Beim Um-/Ausbau der B 31neu sei zu prüfen, ob ein in einzelnen Abschnitten dreispuriger Ausbau im Hinblick auf eine positive Entwicklung des Personennahverkehrs ausreichend ist. Ferner sehe es in Hinblick auf eine mögliche Existenzgefährdung landwirtschaftlicher Betriebe vor, die Lasten durch eine Flurbereinigung zu minimieren.


Die massiven Straßenbaumaßnahmen wie der Ausbau der K 7782, eine vierspurige Umgehungsstraße und eine neue vierspurige Bundesstraße bringen für die Ittendorfer Bürger ganz erhebliche Nachteile. Bei der Südumfahrung Markdorf "Variante südlich Firma Wagner" müsse Ittendorf mit einem zusätzlichem Verkehrsaufkommen von 4700 Fahrzeugen pro Tag rechnen. Bei der Planungsvariante Südumfahrung Markdorf und Bermatingen "Verknüpfungspunkt Straßenabzweigung nach Raderach" ist dagegen mit einem zusätzlichen Verkehr von "nur" 1770 Fahrzeugen pro Tag zu rechnen.
Käser: "Auf drei Kilometer Entfernung zwei neue Straßen und ein Ausbau, das ist für Ittendorf einfach zuviel!"


Vor dem Hintergrund eines Bürgerentscheides im Rahmen einer Klägergemeinschaft gegen die Südumfahrung schlug der Vorstand eine Änderung der Satzung § 2 (Zweck) vor. Darin wird festgehalten, dass es Ziel und Zweck des Vereins ist, auf eine Verkehrsplanung Einfluss zu nehmen, die für die Markdorfer Bürger und insbesondere für die Bürger von Markdorf Ittendorf akzeptabel ist. Nach einer längeren kontroversen Diskussion kam die Versammlung mehrheitlich überein, Änderungen im § 2 nach einer überarbeiteten Fassung erneut zu beraten.


Bei der Wahl wurde der gesamte Vorstand in seinen Ämtern bestätigt: 1. Vorsitzender Heiner Wegis, stv. Vorsitzender Fritz Käser; Schriftführer Heinz Kreidler, Kassier Bernhard Grafmüller. Beisitzer sind: Thomas Braun, Josef Bucher, Bernd Engesser, Berthold Pfluger und Markus Miller



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