Ringen um Straßen und Pflege



Ulrich Müller: L207neu "die richtigere Lösung" - Demnächst Entscheidung um Pflegeheime

 


Friedrichshafen (wob) Drei wesentliche Themen aus dem Kreis beschäftigen die Landesregierung in Stuttgart: Die Pflegeheime in Immenstaad und Markdorf sowie der Straßenbau im Deggenhauser Tal und die Umfahrung Markdorfs. Das machte Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller vor Journalisten deutlich.
In der nächsten Woche wird darüber entschieden, ob das Krankenhaus Markdorf in ein Pflegeheim umgewandelt werden kann und ob die Stiftung Liebenau mit den Pallottinern auf dem Hersberg ein neues Pflegeheim bauen darf. Er habe den Eindruck, so Müller dass das Sozialministerium hinter dem Projekt in Immenstaad stehe. Auch das Vorhaben Markdorfs scheint auf Wohlwollen zu stoßen. Das Sozialministerium wolle wohl helfen, die Schließungskosten zu bezuschussen.

 


Vor der Umwandlung des Markdorfer Krankenhauses in ein Pflegeheim, so Müller, müssten allerdings einige Bedingungen erfüllt werden. Dazu gehöre die Beantwortung der Frage, was baulich geschehen müsse, ob das wirtschaftlich vertretbar sei und ob der Bedarf für ein solches Pflegeheim nachgewiesen sei. Hierbei könnte es, so Müller, aber eine Kollision mit dem Immenstaader Projekt geben, weil sich die Einzugsgebiete überlappen.

 


Konkurrenz zwischen zwei Projekten gibt auch im Straßenbau. Im Deggenhausertal, so Müller, stehen sich die Planung für die Umfahrung Urnaus und der Ausbau der L207 bis Echbeck einander gegenüber. Die Urnau-Umfahrung, so Müller, brächte eine erhebliche Entlastung vom Durchgangsverkehr. Allerdings gebe es einen "Kampf um die Planung" vor allem aus naturschutzrechtlicher Sicht sowie Grunderwerbsprobleme. Der Ausbau der L207 sei dagegen "nicht so beliebt". Hier sei man, so Müller, in einer schwierigen Lage, "weil wir die Straße sanieren müssen". Die Planung ziehe sich aber wohl bis zum Jahr 2005 hin. "Ich bin sehr dafür, wenn es rechtlich geht, zuerst die Umfahrung Urnaus zu bauen", so Müller.

 


Ein weiterer Zankapfel ist die Umfahrung von Bermatingen und Markdorf und der Bau der neuen Landesstraße207 zwischen Lipbach und Spaltenstein mit Anschluss an die künftige B31. Obwohl in Kluftern eine Bürgerinitiative Sturm gegen den Bau der L207 neu gibt, hält Müller "mit einem Blick auf die Karte die neue L207 für die richtigere Lösung." "Man sollte das Projekt möglichst nicht kaputtreden", so Müller. "Wenn man es kaputtredet, dann habe ich ein Problem weniger", so Müller. Eine Tunnel-Lösung für Markdorf hält er für zu teuer und für "verkehrsrechtlich falsch". Müller: Also schminkt es Euch ab!"



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