Vorwürfe an SPD-Kreisverband - SPD Meersburg ist für Trasse 2a
Meersburg - Die Genossen aus Meersburg, Stetten und Daisendorf
sind sauer auf den SPD-Kreisverband. Ungeachtet der Bedenken des Ortsverbandes
Meersburg sprach sich der Kreisverband für die Variante 7.5 im Planungsfall 7
aus. Die drei Gemeinden favorisieren aber eine seeferne Trasse und wollen ihre
Bedenken sowie Forderungen jetzt in einer Resolution an das Überlinger
Straßenbauamt formulieren. Meersburg (mü) Bei der
Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Meersburg im Hotel Schützen war auch
der Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Bodenseekreis, Holger Maas anwesend und
diskutierte mit den Meersburgern über den Planungsfall 7.
Bekanntlich hat das Regierungspräsidium Tübingen die Variante 7.5 für die B31
neu zwischen Überlingen und Friedrichshafen als günstigste Trassenführung
favorisiert. Die seenahe Trasse wird auch vom SPD-Kreisverband befürwortet,
geht aus einer Resolution vom 21. Juni hervor. Insbesondere eine Entlastung der
Gemeinden Bermatingen und Markdorf wird darin
gefordert.
Da der SPD-Ortsverein Meersburg die Gemeinden Stetten, Daisendorf
und Meersburg vertritt, meldeten sich aus diesen Gemeinden jetzt Mitglieder zu
Wort, um ihren und den Standpunkt der Gemeinden zu verdeutlichen. Der zweite
Vorsitzende Klaus Pimiskern sprach für Daisendorf und sagte, dass den Gemeinderäten am liebsten
die seeferne Trasse 2a wäre, doch sei es realistisch, sich mit den
Gegebenheiten abzufinden. Die Variante 7.5 ist beschlossen, gab er zu bedenken
und nun gelte es, das Beste herauszuholen.
Forderungen wären statt vierspurigem Ausbau nur dreispurig zu bauen,
Lärmschutzmaßnahmen seien erforderlich, Anschlüsse müssten geplant werden.
Hella Brändle sprach für die Stadt Meersburg und
betonte, dass die große Mehrheit der Bürger und des Gemeinderates für die
Trasse 2a seien, wie es auch in einem Gemeinderatsbeschluss dokumentiert sei.
Eine autobahnähnliche Straße am See entlang sei nicht nachvollziehbar.
Meersburg hätte nur Nachteile von dieser Regelung, der Verkehr würde zunehmen
und die Stadt vom Hinterland abgeschnitten. Dem Kreisverband warf Hella Brändle vor, dass der Ortsverein bei der Abfassung der
Resolution des Kreisverbandes nicht gefragt worden sei. Ihre Aussage: "Wir
sollten uns damit nicht zufriedengeben."
Gerhart Höfflin stellte die Problematik der Gemeinde
Stetten dar, die durch zwei Bundesstraßen, die B31 und B33, zerschnitten wird.
Nach wie vor favorisieren die Stettener die 2a, obwohl durch die jetzt geplante
Nordumfahrung von Stetten die Gemeinde günstiger dastehe als in der Variante
7.0. Allerdings verlagere sich die Problematik jetzt auf Riedetsweiler,
wo deshalb eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen wurde.
Andere Stimmen wiesen darauf hin, dass Salem, Bermatingen
und Markdorf Gewerbe und Industrie herangezogen hätten, nur die Straße hierfür
wollten sie nicht haben. Auch wurde die Frage in den Raum gestellt, wieso
markgräfliche Wiesen und Weiher schützenswerter seien als solche in Meersburg
und Stetten liegende Rebflächen und Wiesen. "Wir verkaufen unsere
Seele" wurden die Aussagen emotional.
Holger Maas regte an, an das Straßenbauamt Überlingen eine Resolution des
Ortsvereins Meersburg zu richten, in dem die seeferne Trasse 2a als notwendig
angesehen wird, ansonsten ein nur dreispuriger Ausbau mit Lärmschutzmaßnahmen
gefordert wird. Auch die verkehrsgerechte Fähreanbindung an die B31 neu muss
gewährleistet sein.
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