Entlastung für Markdorf und Kluftern
Interessensgruppe "Pro Südumfahrung" wehrt
sich gegen Behauptungen aus Nachbargemeinde
Markdorf - Über 50 Bürger aus
Markdorf, Leimbach, Hepbach und Bergheim haben sich
am Montagabend beim Treffen der Interessensgruppe "Pro Südumfahrung"
über das strittige Projekt informieren lassen. Mit der Veranstaltung wolle man
endlich einmal den Fehlermeldungen und Argumenten der Südumfahrungsgegner
entgegentreten, sagte Helmuth Widmann, Sprecher der Interessengruppe. Die
Freien Wähler und die CDU-Ortsgruppe Markdorf unterstrichen am Montag Abend, dass entgegen anders lautender Aussagen beide
Fraktionen nach wie vor am selben Strang für die Südumfahrung ziehen
würden. Wasser auf den Mühlen der
Interessensgruppe: "Wilde
Spekulationen und falsche Zahlen" würden den wirklichen und ehrlichen
Sinn der Südumfahrung total verfälschen und die Bürger verunsichern,
argumentierte Helmuth Widmann. "Bermatingen ist
da schon viel weiter als Markdorf, die stehen hinter der Südumfahrung",
sagte er. Die Südumfahrungsgegner hätten als meist Nichtbetroffene "nicht einmal ansatzweise eine Ahnung, welche
Belastungen die Anwohner und die Stadt Markdorf durch die B33 in Kauf nehmen
müssen", klagte Helmuth Widmann.
Elvira Liewer
und Renate Nitsche als weitere Sprecherinnen der
"Pro Südumfahrung" machten in ihren Ausführungen deutlich, dass es
absolut nicht stimme, dass Kluftern, Lipbach und Markdorf durch eine Südumfahrung eine
Mehrbelastung ausgesetzt seien - das Gegenteil sei der Fall. Die beiden
belegten dies mit Zahlen aus dem Gutachten des
Raumordnungsverfahren von Professor Schaechterle.
Zudem argumentierte die Interessensgruppe, es sei bewiesen, dass überall dort,
wo Umfahrungsstraßen gebaut wurden, die dortigen Gemeinden eine enorme
Verkehrsentlastung erfahren hätten. Die Erfahrung würde beweisen, das
insbesondere der Schwerverkehr immer den einfacheren und ungehinderten Weg
nehme - hier also vor allem die Südumfahrung statt den Weg durch eine Stadt voller
Fußgängerwege, Ampeln und Engstellen. Durch die Südumfahrung würden auch die
Gemeinden Bermatingen, Ahausen,
Leimbach, Hepbach und Stadel wesentlich entlastet,
wenn die Südumfahrung an der L207 neu angebunden werden könne. Allein für
Markdorf könne die Südumfahrung dazu beitragen, das die Gehrenbergstadt
laut Schaechterle-Gutachten im Jahre 2010 statt 26000
Fahrzeuge nur noch 12000 Fahrzeuge täglich ertragen müsste. Leimbach hätte mit
der Südumfahrung ein Drittel weniger Verkehr und Bermatingen
dürfte sich sogar über eine Entlastung
von zwei Dritteln des ursprünglichen Verkehrs freuen, referierte Liewer. Klufterns Haltung
kritisiert
Die Argumente von Kluftern
und Lipbach, dass sie durch eine L207 neu eine Verkehrserhöhung hinnehmen
müssten, ließen Liewer und Nitsche
nicht gelten. Laut dem Gutachten von Schaechterle sei
es so, dass Kluftern im Jahr 2010 statt der täglichen
15000 Autos ohne Südumfahrung nur noch rund 8000 Autos (mit Südumfahrung) in
Kauf nehmen müssten, das gleich gelte für Lipbach
(statt 14900 Fahrzeugen nur noch etwa 8300 Fahrzeuge). Diese Zahlen seien auch
logisch, da durch eine Anbindung der L207 vor der Bahnunterführung auf der Markdorfer Gemarkung der Verkehr, der ansonsten durch Lipbach und Kluftern Richtung
Friedrichshafen fließe, abgefangen und auf die L207 neu von Kluftern
und Lipbach umgeleitet werde. Ebenso stimme nicht,
dass in Kluftern die Trasse 20 Meter vor den Häusern
verlaufen würde - der Abstand betrage mindestens 100 Meter, wobei schon aus
rein rechtlichen Gründen zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen seien, so Nitsche. Kreisratsmitglied Ernst Arnegger
konnte auch nicht nachvollziehen, weshalb Kluftern
sich gegen die L207 neu wehre. "Kluftern selbst war
es, das diese Anbindung ursprünglich sogar gewünscht hat, sie steht schon seit
über 20 Jahren in der Straßenplanung", so Arnegger
etwas verwundert. Den Wunsch der Klufterner, die
Umfahrung Richtung K7742 auf die so genannte "Raderacher
Müllstraße" zu drücken, wies der Kreisrat als haltlos zurück. "Das lässt schon alleine die topographische
Lage und die Naturschutzbestimmungen nicht zu", so Arnegger. Das Fazit aller Sprecher lautete, dass der
größte Teil der Argumente der Südumfahrungsgegner völlig haltlos sei; zudem
werde mit vielen Zahlen jongliert, die entweder aus der Luft gegriffen wurden
oder nicht belegt werden könnten, so die Fürsprecher.
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