"Argumente ausgegangen"

 

 

 

ProKluftern nimmt Stellung

 

Markdorf - Die Projektgruppe Südumfahrung sei zu groß, zitierte der SÜDKURIER am vergangenen Samstag eine Aussage des FWV-Stadtrates Dr. Dieter Walliser. Es sei kaum noch nachvollziehbar, welche unterschiedlichen Gruppen und Interessengemeinschaften sich in die Projektgruppe eingeschlichen hätten. "Es kann nicht sein, dass zum Beispiel ein Ortsvorsteher mit vier Mitbürgern seinen Ort vertritt", lautete eine Äußerung von Bürgermeister Bernd Gerber. Dies sprenge den Rahmen, um vernünftig miteinander diskutieren zu können.  

 

Hierzu nimmt jetzt die Bürgerinitiative ProKluftern folgendermaßen Stellung:

 

Im Wortlaut:

"Der Klufterner Ortsvorsteher Leo Benz, auf den sich die Aussage von Bürgermeister Gerber bezieht, wurde von vier Vertretern der Fraktionen des Klufterner Ortschaftsrats begleitet. Es handelte sich dabei also nicht nur um ,Mitbürger, sondern um gewählte Vertreter der Klufterner Bürger. Weiter hin nahm erstmals ein Vertreter der Bürgerinitiative ProKluftern an der Projektgruppensitzung teil. Bedenkliche Entgleisung Die neuen Klufterner Teilnehmer waren vom Straßenbauamt Überlingen zur Teilnahme eingeladen worden. Die Unterstellung von Dr. Walliser, sie hätten sich in die Projektgruppe ,eingeschlichen, stellt deshalb eine bedenkliche Entgleisung dar.Diese ist für ProKluftern nur dadurch zu erklären, dass den Befürwortern der einseitig zu Lasten Klufterns gehenden Südumfahrungsvarianten die Argumente ausgegangen sind.

 

Kluftern ist von den Auswirkungen der geplanten Südumfahrung extrem betroffen. Die Anwesenheit von Vertretern der Klufterner Bürger reißt Bürgermeister Gerber zu der Aussage hin, dies sprenge den Rahmen, um vernünftig miteinander diskutieren zu können. Dies verdeutlicht die fehlende Bereitschaft, eine für alle Betroffenen faire Lösung zu suchen. Bürgermeister Gerber versichert, dass er sich bei Herrn Kohler, dem Leiter des Straßenbauamtes Überlingen, dafür stark machen werde, die Projektgruppe zu verkleinern. Ihm unbequeme Meinungen sollen offenbar nicht zugelassen werden. Dazu meinte schon Bertolt Brecht ironisch: ,Wäre es da nicht einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte sich ein anderes?

 

 

Weitere Untersuchungen

 

Wir möchten die Herren Bürgermeister Gerber und Stadtrat Dr. Walliser an den Grundsatzbeschluss des Markdorfer Stadtrates vom 4. Dezember 2001 zur Südumfahrung erinnern: ,Die endgültige Variante der Südumfahrung wird nach weiteren Untersuchungen in ökologischer und verkehrlicher Hinsicht sowie in Abstimmung mit unserer Nachbargemeinde Kluftern festgelegt.{lsquo} Wo sonst soll diese Abstimmung mit Kluftern stattfinden, wenn nicht in der Projektgruppe? Oder ist diese Aussage nur ein Lippenbekenntnis?"

 

 

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