Pro Kluftern will Pläne

 

Offener Brief an Büchelmeier und Gemeinderat: Mehr Bürgernähe In einem offenen Brief an die Gemeinderäte und den Oberbürgermeister wirft die Bürgeriniaitive "Pro Kluftern" der Stadtverwaltung vor, beim Thema Straßenbau die Bürgernähe nicht ausreichend praktiziert zu haben.

 

Friedrichshafen-Kluftern - "Bürgernähe war einmal das Schlagwort, das eine offene Kommunikation erwarten ließ. Mangelnde Kommunikation selbst innerhalb des Gemeinderats wird offen in den Medien diskutiert. Dabei gibt es eine ganze Reihe heißer Themen, die viele Bürger der großen Stadt Friedrichshafen beunruhigen. Kommunikation ist also dringend geboten" - so beginnt der offene Brief.

 

Das Thema Straßenbau sei dabei extrem wichtig, weil es die Interessen vieler Bürger und eingemeindeter Ortschaften berühre, argumentiert die Bürgerinititaive. Deshalb sei auch Bürgerinitiative "Pro Kluftern" entstanden, "um als Vermittler zwischen den Fronten als Sprecher der meisten Bürger Klufterns aktiv zu sein".

 

Alle Versuche über die örtliche Verwaltung früh genug über Entwicklungen und Untersuchungen informiert zu werden, hätten wenig Erfolg. "Wir wurden immer wieder vertröstet, dass erst der Abschluß der vergleichenden Untersuchungen über den Ausbau der K7742 zu Gunsten eines Neubaus der L207 neu und die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die B31 neu abgewartet werden müsse", beklagt sich die

Bürgerinitiative.

 

Das wäre nach Ansicht der Bürgerinitiative verständlich, wenn sich alle daran halten würden. "Doch leider stellen wir fest, daß von der geplanten L207 neu betroffene Grundstückseigentümer vom Straßenbauamt in Begleitung des Klufterner Ortsvorstehers besucht werden, mit dem angeblichen Vorwand zur Vorabklärung des Baus einer Lärmschutzwalls". Statt dessen sei in einem konkreten Fall zunächst von einem Lärmschutzwall gesprochen, dann aber übergeleitet worden, ob die Eigentümerin zum Verkauf bereit wäre.

 

Als sie vom Straßenbauamt Informationen angefordert habe, habe sie einen ausgearbeiteten Plan über das sie betreffende Teilstück der L207 neu bekommen. Auf dem sei erkennbar, dass ihr Haus abgerissen werden soll. "Diese Art von Informationspolitik ist verwerflich und untergräbt das Vertrauen der Bürger in unsere Verwaltung. Das Straßenbauamt handelt ja nicht aus eigener Initiative, sondern im Auftrag derVerwaltungen und damit der Stadt Friedrichshafen", heißt es in dem offenen Brief.

 

Die Bürgerinitiative fordert Oberbügermeister und Gemeinderat auf, die Planungen für die Verkehrsbündelung, die Untersuchungsergebnisse der vergleichenden Untersuchungen über den Ausbau der K7742 zu Gunsten eines Neubaus der L207 zugänglich zu machen und nicht die Bürger vor vollendete Tatsachen zu stellen.

 

Die bekannte Planung der B31 neu mit einem vierspurigen Ausbau ist nach Ansicht von "Pro Kluftern" nicht nachvollziehbar. Er erzwinge wohl eine L207 neu in Verbindung mit einer Südumfahrung Markdorfs, was immer wieder als reine Vermutung abgetan werde. "Doch die vorbereitenden Verhandlungen mit Grundstückseigentümern zeigen deutlich, daß die Verwaltung und damit die Stadt gerade die L207 neu besonders schnell in die Tat umsetzen will", fürchtet die Bürgerinitiative. Sie fordert die Stadt auf, klar die Ziele offen zu legen und mit den Bürgen zu diskutieren, damit der bestmögliche Weg für alle Beteiligten gefunden werden kann.

 

Die Bürgerinitiative Pro Kluftern sei zum Dialog gerne bereit.