B31 – Diskussion in Immenstaad
Binding mahnt zur Vernunft
Klare Worte fand der SPD-Bundestagsabgeordnete
Rudolf Bindig bei einer Diskussionsrunde am Mittwochabend
im Immenstaader Rathaussaal. "Nicht wie die Kesselflicker weiter zanken,
sondern die Grobplanung für den Weiterbau der B 31 neu in der Region abstimmen,
lautete seine Empfehlung.
VON .KATY
CUKO
Immenstaad
- Eigentlich war Rudolf Bindig, der für die SPD im
Verkehrsausschuss des Bundestages sitzt, am Mittwochabend der falsche Mann auf
dem Podium. Die Immenstaader hatten Fürsprache für ihr ureigenes B31-Problem erhofft.
Die neue Umgehungsstraße für Friedrichshafen soll vierspurig bis zum Grenzhof
gebaut werden, wogegen die Immenstaader Sturm laufen, weil dann der weitere Streckenverlauf
programmiert, aber absolut nicht im Interesse der Gemeinde und ihrer Bürger
sei.
Für Rudolf Bindig sind die Dauerstreitereien nicht mehr nachvollziehbar.
"Das Dilemma liegt nicht am Bund, nicht am Land, sondern ausschließlich
hier in der Region, wo seit Jahrzehnten diskutiert wird", sagte er. Der
Bedarf für eine.leistungsfähigere B 31 ist da, der
Bund bereit, das Geld für den Ausbau zu zahlen, wenn ein sinnvolles Konzept auf
dem Tisch liegt. "Man befördert ein Projekt am besten, indem man sich
gemeinsam für vernünftige Lösungen entscheidet", schrieb er "Wir
können uns zw. (nicht nur) den aber machen könne Immenstaadern hinter die Ohren.
Bindig
verteidigte vehement das Grundkonzept einer vierspurigen Bündelungs- Trasse, also
den Ausbau der B 31 mit deren teilweiser Verlegung. Diese Straße, werde um eine
wirkliche Hinterland-Trasse für den Fern- und Schwerlastverkehr auf der Achse
der B 311 (München - Memmingen - Mengen - Tuttlingen - Freiburg) ergänzt, was
oft unter den Tisch falle. Für dieses Konzept gebe es einen breiten Konsens.
"Dieser Sack wird auch nicht mehr aufgemacht. Aber wo genau die Trasse der
B31 neu verläuft, muss hier in der Raumschaft
entschieden werden. Da hat ein Bundespolitiker nichts zu melden", sagte Bindig. Ein "relativer Fixpunkt" sei jedoch der
vierspurige Ausbau bis Friedrichshafen-West, weil die Stadt diese Straße
dringend brauche.
Damit hatte
der Bundestagsabgeordnete für genügend Zündstoff gesorgt. Die so genannte
Feinplanung der Trasse seien nur Sprüche, monierte der SPD-Gemeinderat Mukrowsky. Immenstaad habe Vorschläge vorgelegt, die Planungs behörden einen Strich
durch gemacht. "Alle Alternativen wurden rundweg abgelehnt", beklagte
er. In Wahrheit drücke das Regierungspräsidium genau die Trasse durch, die seit
Jahren fest stehe, meinte Gemeinderat Hubert Lehle "Wir können uns zwar
ausplärren, aber machen können wir nichts." Im Jahr 2010 komme eine Flut
von Autos vierspurig am Grenzhof an, und keiner weiß, wie die Straße weiter geführt
werde. "Man kann als Stadt nicht eine neue Messe bauen oder den Flughafen
ausbauen, und die anderen den Verkehr fressen lassen. Das ist jundemokratisch", entrüstete sich Lehle unter dem
Beifall der rund 60 Bürger im Rathaussaal.
Von anderer
Seite wurde erneut ins Spiel gebracht, mit dem dreispurigen Ausbau der jetzigen
B 31 auf Immenstaader Flur das Problem schneller und besser lösen zu können als
den Planfall 7.5 „schlucken“ zu müssen. Zumal dann auch endlich
Lärmschutzmaßnahmen auf Bundeskosten möglich wären. 1988 war der Gemeinderat
Immenstaad dagegen, und auch heute scheint dieser von der SPD favorisierte
Vorschlag in der Ratsversammlung nicht
mehrheitsfähig. Bindig wiederholte gebetsmühlenartig,
dass die Feintrassierung vor Ort entschieden werden müsse. "Und wenn es
hier wieder zu Riesen-Streitereien kommt, dann wird man eben woanders
bauen", warnte er. 8