„Keinesfalls auf Markdorfer Kosten!“: Die CDU positioniert sich zur B 31-neu und zur Südumfahrung

 

 

Die Markdorfer Christdemokraten nehmen nach ihrer Mitgliederversammlung Stellung zu den aktuellen Verkehrsthemen in der Region. Überraschend: Auch sie plädieren nun dafür, mit Rückschlüssen zur Frage des Baus der Südumfahrung noch abzuwarten, bis die Entscheidung über den Trassenverlauf der B 31-neu zwischen Meersburg und Immenstaad gefallen ist. Die wiederum dürfe keinesfalls zu Lasten von Ittendorf gehen, fordert der CDU-Ortsverband.

Die Lösung der Markdorfer Verkehrsprobleme gleiche einem gordischen Knoten, heißt es in einer Mitteilung der CDU Markdorf. Jahrelang habe man für die Südumfahrung in Verbindung mit den Umfahrungen Bermatingen und Salem gekämpft, fasst die Vorsitzende Susanne Schwaderer zusammen. „Nun kommt plötzlich das Geld vom Land, doch die Frage stellt sich, ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis noch stimmig und passt in die heutige Zeit?“

CDU: Markdorf droht der Verkehrskollaps

Fraglos müsse bald eine Lösung für den drohenden Verkehrskollaps her, sonst laufe Markdorf demnächst Stuttgart den Rang der „Landes-Stau-Stadt“ ab. Ein Kollaps, der durch einen sehr hohen Anteil an Quell-Ziel-Verkehr hausgemacht sei, aber auch durch Schleichverkehr ins und ums Hinterland entstehe. Doch müssten auch die Rahmenbedingungen passen. Dazu zähle ein vernünftiges Kosten-Nutzen-Verhältnis ebenso wie ein aufeinander abgestimmtes Verkehrskonzept in der Raumschaft. Besonders die fehlenden Anschlüsse der Umfahrung Richtung Bermatingen und Kluftern, aber auch die noch völlig unklare Linienführung der B 31-neu sorgen die CDU.

Riedmann: Kreistags-Entscheidung über Südumfahrung noch nicht abschätzbar

Unstrittig sei, dass die Entscheidung über den Bau der Südumfahrung beim Kreistag liege, so Kreisrat und Bürgermeister Georg Riedmann. Schließlich sei die Verbindung als Kreisstraße geplant und damit in der Bauherrschaft des Landkreises und es gebe den Vertrag, der die finanzielle Beteiligung zwischen Stadt und Landkreis verbindlich regele. Wie der Kreistag angesichts drastisch gestiegener Kosten und geänderter Rahmenbedingungen entscheide, könne er noch nicht abschätzen, so Riedmann, der nie einen Hehl daraus gemacht habe, dass er die Südumfahrung ohne konkrete Hoffnung auf die Umfahrung Bermatingen für einen Torso halte.

Erst B 31-neu, dann Südumfahrung

Während das Thema Umfahrung eine keineswegs einfache Entscheidung sei, sei man sich in der CDU in Sachen B 31-neu einig. Schwaderer: „Wir sind ganz klar dafür, dass es zum baldigen Lückenschluss zwischen Immenstaad und Friedrichshafen kommen muss. Aber genauso klar ist für uns auch, dass die Umfahrung von Hagnau und Immenstaad nicht nahezu vollständig auf Markdorfer Kosten gehen darf!“ Flankiert wird sie von Ortschaftsrat Simon Pfluger: „Die Variante C1.1., die Hagnau und Immenstaad favorisieren, würde zu 78 Prozent auf Ittendorfer Gemarkung verlaufen.

Das darf nicht sein!“ Man sei in Markdorf durchaus solidarisch und habe Verständnis, dass auch eigene Flächen für eine solche Straße herangezogen werden müssten, aber nicht nach dem Motto „eine für alle“. Um ein abgestimmtes Verkehrskonzept für die ganze Region zu bekommen, plädiere die CDU dafür, zunächst die genaue Linienführung der B 31-neu abzuwarten. Erst dann könne man über die Südumfahrung entscheiden.