Unsinnig und  überdimensioniert

 

Wider jegliche Vernunft hat das Regierungspräsidium Tübingen die Gelder für die  Südumfahrung freigegeben und damit dem als vorrangig eingestuften Dialogverfahren B31neu am See eine unnötige Konkurrenzsituation beschert.  Die Südumfahrung Markdorf stellt mit ihrer zweispurigen Durchschneidung zwischen Gehrenberg und Bodensee einen massiven Eingriff  in die sensible Bodenseelandschaft dar. Eine weitere vierspurige Durchschneidung in unmittelbarer Nachbarschaft  durch eine B31neu am See kommt einem unverhältnismäßig überzogenen Straßenneubau gleich. Ihre Rechtfertigung bei den zu erwartenden Gerichtsverfahren wird damit äußerst fraglich sein. Sich diese Schwierigkeiten zum jetzigen Zeitpunkt einzuhandeln, obwohl die Südumfahrung Markdorf von ihrer Entlastungsfunktion wegen den fehlenden Verkehrsverknüpfungen äußerst gering ausfällt, ist nicht nachvollziehbar. Geradezu verhängnisvoll aber ist es, wenn man weiß, dass sich das Dialogverfahren derzeit in einem sensiblen Abwägungsprozess für die konfliktärmste Trasse befindet und solche Störfeuer kontraproduktiv wirken.  Jetzt liegt es an den zukünftigen Kreistagsmitgleider  diese Unvernunft mit Weitblick zu stoppen, damit die gemeinsamen Anstrengungen zur Realisierung der B31neu, so wie im Mediationsverfahren von Kluftern beschlossen, nicht zusätzlich im Konflikt der Einzelinteressen zerrieben werden.

Walter Zacke, Vorstandsmitglied von Pro Kluftern e.V.