Protest gegen mögliche Umfahrung Hagnaus: Was hat es mit dem neuen Trassenvorschlag für die Weiterführung der B 31 auf sich?

 

Das Regierungspräsidium Tübingen prüft eine Kombination aus Straßenausbau und Hinterlandtrasse für die Weiterführung der B 31 zwischen Meersburg und Immenstaad. Konkret wurde eine Umfahrung Hagnaus im Dialogforum vorgestellt. Diese Idee sorgt jetzt für Aufregung. Das Regierungspräsidium bezieht dazu Stellung, ob es zum Ausbau nahe Hagnau kommen könnte.

 

In Hagnau fällt dieser Tage an der Bundesstraße 31 ein Schild auf, auf dem zu lesen ist: „Keine Zerstörung der Seelandschaft! Pro Trasse C 1.1.“ Hinzu kommen Holzpfähle mit rot-weißem Absperrband, die den möglichen Verlauf einer Trasse für die künftige B 31-neu zwischen Meersburg und Immenstaad markieren sollen. Darüber hinaus ist nach Angaben der örtlichen CDU für den 16. Mai eine Protestveranstaltung geplant.

Appell für Trassenvariante im Hinterland

Hintergrund der Aktionen ist eine Präsentation im Dialogforum, die unter anderem eine Umfahrung Hagnaus zum Inhalt hatte. In der Seegemeinde regen sich nun der Protest und der Appell für die Variante C 1.1. Dabei handelt es sich um eine der Hinterlandtrassen, die mit anderen Trassen in einem von drei definierten Korridoren liegt.

 

Matthias Kühnel, der Projektleiter beim Regierungspräsidium Tübingen, erklärt, was es mit der vorgestellten Trassenführung um Hagnau auf sich hat. „Wir prüfen momentan, ob Verschneidungen möglich sind“, so Kühnel – in diesem Fall zwischen der Ausbauvariante und dem mittleren Korridor mit den B-Varianten.

Die Trassen müssen nach Angaben Kühnels verkehrlich wirksam, technisch machbar und wirtschaftlich sein. Hinzu kommt, dass Belange des Umweltschutzes zu achten sind.

Wesentliche Umweltprobleme vermeiden

Hier kommt die Verschneidung ins Spiel, die die CDU Hagnau und der Meersburger Initiativ-Kreis B 31-neu (MIK) jetzt in die Öffentlichkeit trugen. Sie vermeidet laut MIK wesentliche Umweltprobleme der B- und C-Korridore. In Hagnau wäre jedoch ein Eingriff in die Rebanlagen nötig, was für erste Gegenwehr im Ort sorgt.

 

Matthias Kühnel betont indes, dass es um eine von vielen Ideen handelt: Man halte sich vor, weitere Untervarianten aufzunehmen, wenn sich diese ergäben. Momentan sei das Verfahren komplett ergebnisoffen. Kühnel zufolge soll es bis Ende 2019 eine Aufreihung konfliktarmer Varianten geben. Das Regierungspräsidium wurde vom Bund beauftragt, der final über die Weiterführung der Bundesstraße 31 entscheidet.

Noch ist unklar, ob die Umfahrung Hagnaus umsetzbar wäre. Ob es „um Hagnau den Raum gibt“, um Straßenbau zu betreiben, erklärt Kühnel. Vorteil eines Straßenausbaus sei, dass es schon eine gewisse Flächenversiegelung gebe. Jedoch könnten Konflikte mit dem bereits bestehenden Straßennetz entstehen, so Kühnel. Dies für Hagnau zu prüfen, wird Bestandteil der laufenden Prüfung der gesammelten Trassen sein.

Dialogforum nutzen, um sich einzubringen

Kühnel hofft, dass sich die Mitglieder des Dialogforums weiter produktiv an den Arbeitskreisen beteiligen: „Meine Bitte ist: Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit den Fachleuten am runden Tisch auszutauschen“, um die eigenen Ansichten einzubringen.