MARKDORF 04. Juli 2018, 15:02 Uhr

Markdorfer Stadträte mahnen wegen B-31-neu-Plänen

 

Susanne Deiters Wälischmiller (UWG) und Thomas Braun (Freie Wähler) befürchten, dass die Markdorfer Interessen im Zuge der Trassenplanung hinten herunterfallen könnten. Er finde, man sei "zu ruhig", wenn man sehe, wie sich die Seegemeinden gemeinsam mit ihren Initiativen öffentlich positionieren würden, sagte Braun. Im Markdorfer Teilort Ittendorf, der von der favorisierten seefernen Trasse am stärksten betroffen wäre, fühlten sich die Bürger im Stich gelassen.

Zu ruhig geworden sei es ihr zum B-31-neu-Weiterbau zwischen Meersburg und Immenstaad, merkte UWG-Fraktionschefin Susanne Deiters Wälischmiller im Gemeinderat an. Sie bat Bürgermeister Georg Riedmann um Information über den aktuellen Sachstand. "Ich möchte nicht, dass wir das verpassen, denn es läuft ja offenbar auf den Planungsfall 7.5 heraus", sagte sie. Als Planungsfall 7.5 wird die seeferne, bislang favorisierte Trassenvariante bezeichnet, die vor allem Ittendorf negativ tangieren würde. Zwei Termine des Regierungspräsidiums (RP) mit Vertretern der Kommunen habe es bislang im Landratsamt gegeben, so Riedmann. Öffentliche Stellungnahmen gebe es nur von Initiativen.

"Wir als Verwaltungen haben uns darauf geeinigt, zum jetzigen Zeitpunkt keine eigenen Stellungnahmen abzugeben", so Riedmann. Das Verfahren sei noch in der Prüfungsphase, der Planungsprozess sei "objektiv". Ein weiteres RP-Treffen solle es auch erst dann wieder geben, wenn konkrete Trassenüberlegungen präsentiert und Varianten herausfallen würden. Dies sei im Laufe des Herbst zu erwarten.

Als Ittendorfer sei er anderer Meinung, widersprach FW-Rat Thomas Braun. "Ich finde, wir sind zu ruhig, wir müssen mehr tun", forderte er. Er verwies auf die Seegemeinden, die sich in den vergangenen Wochen gemeinsam mit den dortigen Initiativen öffentlich geäußert und für ihre Trassen-Favoriten geworben hatten. "Die Gemeinden am See sind aktiver als wir", sagte Braun. In Ittendorf sei man deswegen unzufrieden, es herrsche die Meinung vor, Markdorf habe die Ittendorfer Sorgen nicht mehr auf dem Schirm. "Dem müssen wir entgegenwirken", betonte Braun.

Solle die Stadt aktiv werden, brauche er konkrete Vorschläge, erwiderte Riedmann. Im Hintergrund sei er sehr aktiv in den Gremien, sagte er. Gehe es um die Trassen, vertrete er mit Nachdruck den Markdorfer Standpunkt, an dem sich nichts geändert habe. "Ich bin in jeder Sitzung dabei und vertrete, wenn es darauf ankommt, glasklar die Markdorfer Meinung", so Riedmann. Daran werde sich auch künftig nichts ändern.