Drei Fahrspuren nach Eriskirch in Sicht
Überraschung für genervte Autofahrer: Der Bund stellt Mittel für den Ausbau
der B 31 in Richtung Lindau bereit. Künftig könnte es drei Fahrspuren nach
Eriskirch geben.
Sehr stark
befahren ist die Bundesstraße 31 zwischen Friedrichshafen und Eriskirch. Eine
dritte Fahrspur könnte zumindest auf einem kleinen Teil eine Entlastung
bringen. Bild: Andreas Ambrosius | Bild: Ambrosius, Andreas
Staus gehört für viele
Pendler und Autofahrer in Friedrichshafen zum Alltag. In Richtung Westen soll
die B 31-neu Abhilfe schaffen, doch was ist mit der überlasteten B 31
in Richtung Eriskirch? Für all jene, die gen Osten müssen, gab Baubürgermeister
Stefan Köhler in der gestrigen Sitzung des Technischen Auschusses
eine Überraschung bekannt: Das Regierungspräsidium Tübingen ist bereit, aus
Mitteln des Bundesfernstraßenbaus eine dritte Fahrspur – oder genauer eine
"durchgängige Verflechtungsstrecke" – zu finanzieren und zu bauen.
Die Mitglieder des
Technischen Ausschusses waren zunächst so baff, dass sie wenig Worte hatten.
Schließlich wird genau so eine Fahrspur zwischen den Anschlüssen FN-Ost und
Eriskirch bereits seit Jahrzehnten gefordert. "Bisher war der Bau nicht
möglich, weil es keine Gelder dafür gab", erläuterte Köhler. Er sei selbst
überrascht über diese plötzliche Kehrtwende. Denn damit sei es endlich möglich,
aus der bisherigen Einfädelungsspur aus Richtung Friedrichshafen nach Eriskirch
eine durchgängige Fahrspur zu machen. Mit der Nachbargemeinde Eriskirch habe er
bereits Gespräche geführt, allerdings sei voraussichtlich ein Planfeststellungsverfahren
notwendig – und das dauert. Damit die Mittel des Bundes, die 2017/2018 zur
Verfügung stehen, überhaupt abgerufen werden können, regte Köhler an, zunächst
den bestehenden Beschleunigungsstreifen um 300 Meter zu verlängern. Die Planung
für die gesamte Baumaßnahme läge allerdings bei Friedrichshafen selbst, da das
Regierungspräsidium signalisiert hatte, zu wenig Kapazitäten zu haben.
Außerdem war Thema,
was sich eigentlich bei den Häfler Straßen ändert,
wenn die B 31-neu fertiggestellt ist. Ist die B 31-neu fertig, werden
andere Straßen wieder zu Stadtstraßen herabgestuft. Das betrifft die
Ortsdurchfahrt Fischbach, die allerdings weiterhin als Umleitungsstrecke der
B 31-neu genutzt werden soll. Sie muss daher weiterhin mindestens 6,50 Meter
breit sein, kann jedoch stellenweise rückgebaut werden. Der Abschnitt zwischen
dem neuen Anschluss West und der westlichen Ortsdurchfahrt wird zur
Gemeindeverbindungsstraße. Auch die Friedrichstraße soll wieder Stadtstraße
werden. Dafür müssen die Kepler- und Ehlersstraße
sowie die Maybachstraße zu Landstraßen umgewidmet
werden. Die Abschnitte der Hoch- und Werastraße
zwischen Maybach- und Zeppelinstraße können wiederum
von Land- zu Stadtstraße werden.
Neue Möglichkeiten
ergeben sich auch am Anschlussohr B 30/B 31/Messe. Die Fläche des
heutigen Messesparkplatzes P 7 zwischen
B 31 und Messestraße (künftig B 30-neu) wird bei der Verknüpfung der
beiden Bundesstraßen durch eine Zu- und Abfahrtrampe durchschnitten. Laut
Köhler hat das Regierungspräsidium an dieser Stelle einem Kreisverkehr
zugestimmt – und erlaubt, dass die Zufahrt von der Messestraße aus 2018 gebaut
werden kann. "Wir können diese westliche und östlichen Flächen künftig als
Gewerbeflächen nutzen, wenn wir in ein Bebauungsplan-Verfahren gehen", kündigte
Köhler an. Mit ZF und der Messe, die die Flächen aktuell als Parkplätze nutzt,
sei er bereits im Gespräch.
Und auch für die Schnetzenhausener gab es gute Neuigkeiten: Auf der Unteren
Mühlbachstraße in Richtung Fallenbrunnen kann nun eine Querungshilfe
gebaut werden.
Mauernriedtunnel
Die letzte große
Baumaßnahme auf der B 31 in Richtung Lindau war der Mauernriedtunnel,
der im Jahr 2003 in Betrieb genommen wurde. Seitdem fließt der Verkehr
kreuzungsfrei an Eriskirch vorbei, zuvor staute es sich täglich in beide
Richtungen am Schlatter Kreisverkehr. (asa)