Debatte um Trassenführung der geplanten B-31-neu: Der Verkehr wird wieder auf den Prüfstand gestellt

 

Die Debatte über die Trassenführung der geplanten B-31-neu: Ab Mitte Oktober soll es neue Verkehrserhebungen geben. Entschieden sei noch nichts, heißt es seitens des Regierungspräsidiums, doch nach wie vor sei die Trasse 7.5 W2 – nördlich von Reute und südlich von Ittendorf – die Variante, von der man ausgehe. Unterdessen berät die Klägerseite in Sachen Südumfahrung nach wie vor, ob sie gegen die Ablehnung der Zulassung zur Berufung gegen das Sigmaringer Urteil Beschwerde einreichen soll. Bis Anfang nächster Woche kann sie sich noch Zeit nehmen für eine Entscheidung.

Die B-33-Ortsdurchfahrt in Markdorf ist stark verkehrsbelastet. Die Südumfahrung sollte hier Abhilfe schaffen. Zugleich gibt es aber auch noch die Trassendiskussion um die B 31 neu.

Die Diskussionen um die Weiterplanung der B-31-neu zwischen Immenstaad und Meersburg und vor allem um die Wahl der Trassenvariante sind offenbar schwierig und eine Lösung, die alle betroffenen Gemeinden zufriedenstellt, noch nicht in Sicht. Das jedenfalls legen die öffentlichen Äußerungen der Bürgermeister aus den vergangenen Wochen nahe, die durchweg auf ihre eigenen Gemeinden und deren möglichst weitgehende Befreiung von zusätzlichen Belastungen schauen. Das legt aber auch der Umstand nahe, dass es nun eine erneute Verkehrserhebung geben wird. Das Darmstädter Büro team ewen wird ab Mitte Oktober diese Verkehrserhebungen vornehmen, wie Steffen Fink, Pressesprecher des Regierungspräsidiums (RP) Tübingen, auf Anfrage des SÜDKURIER mitteilt.

Für die Fortführung der Planung zur B-31-neu wurden bekanntlich mehrere Gremien eingerichtet: Ein politischer Begleitkreis, dem unter anderem die Bürgermeister und der Landrat angehören, die Facharbeitskreise Verkehr und Umwelt sowie das so genannte Dialogforum. Diese Gremien haben bereits getagt, und auch der Fahrplan für die Verkehrsuntersuchung wurde im Juli von einem Gutachter vorgestellt. Ende dieses Monats nun werden die Gremien voraussichtlich erneut tagen. Bis dahin sollen die nun beauftragten Verkehrserhebungen vorgenommen sein. Stand jetzt, so betont Fink für das RP, gingen die Planungen zur B-31-neu nach wie vor von dem linienbestimmten Planungsfall 7.5 W2 aus – also der bereits in den Neunzigern vorgestellten Trasse nördlich von Reute und südlich von Ittendorf. Dagegen hat sich gegenüber dieser Zeitung erst Ende vergangener Woche erneut Markdorfs Bürgermeister Georg Riedmann ausgesprochen.

Sollte die Südumfahrung tatsächlich realisiert werden, würde die Raumschaft südlich Markdorfs von sechs neuen Fahrspuren durchschnitten werden. Gegen die von Markdorf favorisierte seenähere Variante 9.3 hingegen wehren sich die Seegemeinden.

Zwischen dem 7.5 W2-Korridor und dem Seeufer würden alternative Trassenformen nach wie vor untersucht, so Fink. "Die Variantenentscheidung ist in diesem frühen Stadium der Öffentlichkeitsbeteiligung noch nicht getroffen", äußert sich der RP-Sprecher. Doch favorisiert werde Stand jetzt die Trasse 7.5 W2.

In Sachen Südumfahrung gibt es derzeit noch keine neuen Erkenntnisse. Rechtsanwalt Tobias Lieber, sein Mandant, der gegen die Planfeststellung der Südumfahrung klagende Landwirt aus Kluftern und die Mitglieder der von Pro Kluftern initiierten Klägerunterstützungsgemeinschaft beraten sich noch, ob sie gegen die Ablehnung der Zulassung zur Berufung (wir berichteten) Beschwerde einreichen wollen. Dafür haben sie eine 14-tägige Frist, die zu Beginn der nächsten Woche endet.

Der aktuelle Stand

·         Thema Südumfahrung: Noch hat die Klägerseite nicht entschieden, ob sie gegen die Ablehnung der Zulassung zur Berufung in Sachen Südumfahrung-Urteil Beschwerde einreichen will. Dies sagten Adalbert Kühnle und Walter Zacke von Pro Kluftern am Dienstag gegenüber dieser Zeitung. Wesentlich sei die Frage nach den Kosten eines solchen Weges.

·         Thema Planfall 7.5: Ende Oktober sollen die Gremien nochmals tagen. Im Facharbeitskreis Umwelt wird es dabei um die geplanten Untersuchungen zu Umweltverträglichkeit und Fauna-Flora/Artenschutz gehen. (gup)