Stetten und Hagnau: Verkehr im Jahr 2020

Die Bürgermeister Daniel Heß (Stetten) und Volker Frede (Hagnau) sehen die Hauptverkehrsprobleme bis 2020 nicht gelöst. Beide Gemeinden leiden stark unter dem Verkehr. In einem Gespräch mit dem SÜDKURIER machen beide Bürgermeister deutlich: 2020 wird es noch keine große Lösung geben.

Hagnau? Stau. Autos. Wer viel auf der B¦31 unterwegs ist, assoziiert mit dem eigentlich so idyllisch gelegenen Ort am See sofort genau das. Kein Wunder, dass der frischgebackene Bürgermeister Volker Frede sagt: "Das Thema Verkehr ist für uns in Hagnau sehr wichtig und hat hohe Priorität. Wir sind die einzige Gemeinde, die zentral im Ort von einer Bundesstraße durchschnitten wird." Der Planungsauftakt für die B¦31-neu, der im vergangenen Herbst stattgefunden hat, sei erfreulich. "Auf Basis der bereits vor zehn Jahren linienbestimmten Vorzugsvariante 7.5 wird nun noch mal neu untersucht, wo und wie die B¦31-neu verlaufen kann." Das Planungs- und Entscheidungsverfahren werde jedoch noch viele Jahre dauern, sodass nach Einschätzung des planenden Regierungspräsidiums bei optimalem Verlauf mit einer Genehmigung der neuen Straße im Jahr 2023 gerechnet werden kann. Bis dahin gelte es, innerörtlich Möglichkeiten zu entwickeln, die nicht zumutbare Situation erträglicher zu gestalten, den Lärm zu reduzieren und die Sicherheit, beispielsweise der Schulkinder, die an der B¦31 im Ort unterwegs sein müssen, zu erhöhen. "Wie Sie sehen, wird die Realisierung meiner Wünsche noch etwas länger dauern, Straßenplanung und -bau benötigt in Deutschland viel Zeit", sagt der Bürgermeister. Und: "Wenn Sie mich nach 2020 fragen, so wünsche ich mir, dass wir bis dahin beim Thema B¦31-neu eine zukunftsfähige gemeinsame Lösung für den Landkreis gefunden haben werden und die Chance, die sich jetzt bietet, für uns und die kommenden Generationen genutzt haben werden."

Doch nicht nur Hagnau leidet: "Die Verkehrsbelastung um und in Stetten ist schon jahrzehntelang ein leidiges Thema", sagt Bürgermeister Danieß Heß. Und auch ihm ist klar: Bis 2020 wird es hier keine große Problemlösung geben: "Eine Realisierung des von unserer Seite gewünschten Verkehrskonzepts wird bis zum Jahr 2020 nicht zu erreichen sein. Jedoch setze ich für eine schnelle und zufriedenstellende Lösung nach wie vor viel Hoffnung auf einen regionalen Konsens der betroffenen Kommunen." Aufgrund der differierenden Interessen werde ein Konsens sicherlich nicht einfach zu erreichen sei, bleibt Heß realistisch. "Ich wünsche mir, dass alle das Problem erkennen und wir offen und fair miteinander umgehen, zum Wohle unserer Bürgerschaft und unserer attraktiven Ferienregion Bodensee." Die Situation von zwei Bundesstraßen, deren Verkehrszahlen stetig ansteigen, werde für die Bürger immer unerträglicher. Denn in Stetten gehe es nicht nur um die B¦31 mit der Engstelle in Hagnau, "deren Neuplanung wieder aufgenommen wird, und Stetten auf der Südseite tangiert, sondern auch um die B¦33, die mitten durch den Ort führt und unsere Gemeinde zerschneidet und belastet". Wünschenswert sei, den Durchgangsverkehr, hier insbesondere den Schwerlastverkehr, zukünftig auf eine Hinterland-Trasse oder Autobahn umzulenken, sagt Heß. "Ist dies nicht möglich, wird es dringend erforderlich sein, beide Trassen, also B¦31 und B¦33, zu bündeln, um die Situation für Stetten und die Region insgesamt erträglicher zu machen. " Aus diesem Grund favorisierte und favorisiert die Gemeinde Stetten nach wie vor den Planungsfall 7.5 W2, der eine nördliche Umfahrung von Stetten vorsieht. Heß: "Allerdings sollte die Anbindung westlich von Stetten im Bereich Stetten/Roggele nochmals überdacht, neu geplant, oder für alle betroffenen Anwohner von Stetten und Meersburg optimiert werden."