B 31: Trassenverlauf bleibt weiter umstritten

Der Ausbau der Bundesstraße 31 zwischen Meersburg und Immenstaad ist weiter auf der Agenda, wo die Straße entlangführen soll, ist noch unklar. Grünen-Abgeordnete trafen sich zur Klausurtagung und tauschten sich mit Vertretern von Gemeinden und Bürgerinitiativen aus.

Blindes Vertrauen in die Landesregierung? In Meersburg, respektive Hagnau, Stetten und Immenstaad, nicht. Vor allem nicht hinsichtlich der Bundesstraße 31 und den Überlegungen zum Ausbau Meersburg-West/Immenstaad: Im Rahmen ihrer Klausurtagung in Konstanz trafen Vertreter der Grünen-Landesregierung in Meersburg auf Bürgermeister, Gemeinderäte und Sprecher von Bürgerinitiativen der betroffenen Gemeinden. Die Meersburger Gemeinderätin Heidi Funke sagte: „Ich finde es sehr bedauerlich, dass im März Minister Hermann meinte, es sei alles ergebnisoffen, im Oktober war nichts mehr ergebnisoffen und heute habe ich auch nur den Eindruck, es geht nur noch um die Variante 7.5 und nichts anderes mehr.“ Es sei, entgegnete Staatssekretärin Gisela Splett, ein Missverständnis zu sagen, die Variante 7.5 sei alternativlos. „Wir sagen, das ist der Ausgangspunkt und was klar ist, ist, dass wir über die Variante 2a nicht mehr reden müssen.“ Die anderen Möglichkeiten werde man thematisieren „und da geht es nicht nur um Details der Variante 7.5., sondern auch um die anderen seenahen Varianten.“ Von genau jener Variante 2a wollte sich aber eben nicht jeder so einfach verabschieden: Stettens Bürgermeister Daniel Heß sagte: „Stetten hat sich immer für die seeferne Variante ausgesprochen. Mir ist nicht klar, warum man das komplett beerdigt. Ich würde schon haben wollen, dass man diese Variante auch prüft.“ Dem stimmte der Meersburger Helmut Häußermann zu: „Ich finde es ausgesprochen falsch, die Variante 2a völlig zu verwerfen.“

Rudolf Landwehr, ehemaliger langjähriger Bürgermeister der Stadt und Sprecher des neu gegründeten „Meersburger Initiativ-Kreis B 31-neu“, dem auch Häußermann angehört, sagte, „dass wir diese Variante 7.5 so nicht akzeptieren können“, allerdings sei man „gesprächsbereit für Varianten“. Landwehr bemängelte auch die Ausbaubreite: „Eine Autobahn ist das, so, wie es geplant wird, auch darüber muss man intensiv reden.“ Bernd Saible, Vorsitzender der Hagnauer Verkehrsinitiative, äußerte Bedenken hinsichtlich der langen Zeitspanne hin zu einer Lösung für Hagnau. „Sie müssen mal sehen, was das bedeutet, wenn das bei dieser Verkehrsbelastung vierspurig auf uns zurollt und deshalb bitte ich um Beschleunigung des Prozesses. Denn es kann nicht sein, dass wir nachher eingeengt sind, da werden Sie Staus ohne Ende haben, die dazu führen werden, dass gar nichts mehr geht.“ Auf die Wichtigkeit der Maßnahmen hatte auch der Grünen-Abgeordnete des Bodenseekreises, Martin Hahn, hingewiesen: „Ich bin stolz und froh, dass wir den Planungsauftakt für Hagnau haben.“ Die begonnen Abschnitte Überlingen und Friedrichshafen seien wichtig und große Erfolge, aber „für die durchfahrenenden Menschen wird nur der Stau vor Hagnau länger“. Deshalb sei der Planungsauftakt so wichtig.

Insgesamt wurde gegenüber den Grünen-Landespolitikern bemängelt, dass es bei der Thematik nicht immer nur um Hagnau gehe. Dessen neuer Bürgermeister Volker Frede war der gleichen Ansicht und sagte: „Es geht nicht um Hagnau, sondern um den Bodenseekreis. Und es kann nur einen Gewinner geben: den Bodenseekreis.“ Der Landtagsabgeordnete Andreas Schwarz war da ganz seiner Ansicht: „In der Tat ist das der Schlüssel.“

 

4 Varianten sind als Lösung möglich


Vier Planungsfälle wurden für den Abschnitt Meersburg West – Immen staad untersucht.
 

Variante 2a führt nördlich von Uhldingen-Mühlhofen zwischen Buggensegel im Süden und Mittelstenweiler im Norden südlich von Bermatingen bis Lipbach, dann auf Höhe Kluftern wieder gen Süden.

Variante 7.5 ist die nördlichste der drei seenahen Varianten und verläuft nördlich von Stetten und südlich von Ittendorf.

Variante 9.3 führt südlich an Stetten vorbei

Variante 0.1 ist die südlichste der drei seenahen Varianten.Nach Ansicht der Grünen-Landesregierung stimmt die Variante 2a mit den Erfordernissen der Raumordnung nicht überein, die Variante 7.5 hält sie raumordnerisch für die günstigste Lösung (emb).