Klufa will schnellen Bau einer Umgehung Kluftern

In Kluftern wurde die Interessengemeinschaft „Klufterner Alternative“ gegründet, die einen schnellen Bau einer Umgehung Kluftern will, um den Durchgangsverkehr aus dem Ort herauszuhalten. Als ihr Vertreter sitzt Edgar Merkle künftig im Regionalforum der Mediation.

Im Regionalforum zur Verkehrsmeditation Kluftern gibt es ein neues Gesicht. Bei der nächsten Sitzung am 26. November wird erstmals Edgar Merkle für die neue Interessengemeinschaft Klufterner Alternative, kurz Klufa, teilnehmen. Er hat zusammen mit Andreas Bausinger die neue Bürgerinitiative ins Leben gerufen. Sie hat nach Merkles und Bausingers Angaben über 40 Unterstützer. Einem entsprechenden Antrag von Klufa gab das Regionalforum Mitte Oktober statt, nachdem ein Nachweis erbracht wurde, dass die Gemeinschaft einen Teil der Klufterner Bevölkerung vertritt.

„Wir wollen nicht dagegen sein, sondern dafür“, sagt Merkle. Ziel von Klufa ist es, dass möglichst schnell eine Umgehung für Kluftern kommt, um den Durchgangsverkehr aus dem Ort herauszuhalten. Eine Möglichkeit ist die bahnparallele Trasse. Hier liege der Unterschied zu der Bürgerinitiative „Pro Kluftern“, die sich zumindest in der Vergangenheit immer vehement gegen diese Lösung ausgesprochen habe, erklärt Bausinger. Aktuell unterstützt „Pro Kluftern“ auch die Klage gegen die Südumfahrung Markdorf. „Es ist im Leben so, dass oft ein Kompromiss gefunden werden muss“, meint Merkle.

Die Idee zur Interessengemeinschaft reifte nach Auskunft der beiden Gründer nach vielen Gesprächen mit Freunden und Bekannten mit dem Spatenstich für die B 31-neu in Sparbruck Ende 2014. Klar war da: „Die B 31 wird kommen.“ Ende Juli wurde die Idee durch den Antrag, im Regionalforum einen Sitz zu bekommen, konkret. Dazu sammelten die Initiatoren 40 Unterschriften bei einer Tür-zu-Tür-Aktion. Inzwischen gab es zwei Versammlungen, allerdings ohne die breite Öffentlichkeit einzuladen. Bei der Wahl Merkles zum Vertreter im Regionalforum waren 22 Unterstützer anwesend. In den nächsten Wochen will sich Klufa durch Flugblätter in der Ortschaft weiter bekannt machen. Sie wolle kein Verein werden.

Ausdrücklich erklären die Sprecher, dass Klufa politisch „total neutral“ sei. „Da lege ich großen Wert drauf“, sagt Merkle: „Die Politik ist nichts für mich. Es zählt nur, den Verkehr aus Kluftern herauszuhalten.“ Auch Bausinger erklärt, hier gehe es parteiunabhängig allein um den Ort. Dass er Schriftführer bei der CDU Kluftern sei, spiele in diesem Fall keine Rolle.

Klufa will einen möglichst direkten Anschluss einer Umgehung Kluftern an die B 31, mit Abstand zur Bebauung, um kurze Wege zu ermöglichen, da erfahrungsgemäß vor allem diese genutzt würden. Eine Lösung könnte dabei die bahnparallele Trasse sein. „Wir sind hierauf aber nicht fixiert“, sagt Merkle. Bausinger ergänzt: „Wir leben in einer Stadt und im Bodenseekreis.“ Deshalb sollte der Verkehr nicht einfach verlagert werden, eine Gefahr, die er bei der Müllstraßen-Lösung für Unterraderach und Schnetzenhausen sieht.