Hauptversammlung der Bürgerinitiative Pro Kluftern

Initiative ist mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit zufrieden und unterstützt eine Klage gegen die Südumfahrung Markdorf

Als arbeitsintensiv, überraschend und erfolgreich bezeichnete Vorsitzender Walter Zacke das vergangene Vereinsjahr für die Initiative Pro Kluftern. Im Mittelpunkt der Hauptversammlung am Dienstag-abend im Gehrenbergblick standen das Mediationsverfahren zur Umgehung Klufterns und das Klageverfahren gegen die Südumfahrung Markdorf.

 

Drei größere Veranstaltungen hatte Pro Kluftern 2014 organisiert: eine Informationsveranstaltung im Bürgerhaus, eine Trassenwanderung, an der 60 Interessierte teilnahmen, und eine Demonstration zum „überraschenden“ Spatenstich zur B 31-neu im November bei Sparbruck, um zu zeigen, dass nicht alle den Bau des Spaltensteiner Knotens befürworten.

 

„Wir wollten zeigen, dass es nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer gibt“, so Zacke. Alle drei Aktionen waren aus Sicht des Vereins erfolgreich. Auch die rund 66 780 Klicks auf die Webseite des Vereins zeigten, dass großes Interesse in der Bevölkerung bestehe. Im Februar vergangenen Jahres gab es eine Veranstaltung mit den Gegnern der Südumfahrung Markdorf aus Ittendorf, Bermatingen und Markdorf. Dabei wurde beschlossen 20 000 Euro über die Klageunterstützungsgemeinschaft für die Klage Klufterner Landwirte gegen die Südumfahrung Markdorf zu sammeln. „Dieses Ziel wurde Anfang diesen Jahres erreicht“ sagte Zacke.

 

Vorsitzender Adalbert Kühnle ging genauer auf die Klage gegen die Süd-umfahrung (K 7743 neu) ein. Diese wurde am 27. Februar 2014 bei Verwaltungsgericht Sigmaringen eingereicht. Gerhard Schwaderer, stellvertretender Vorsitzender, meinte auf Rückfrage, der BUND habe nicht wieder eine Verbandsklage eingereicht, weil er die Erfolgsaussichten für zu gering und das Kostenrisiko zu hoch hält. „Mögliche Kläger aus Markdorf haben nicht den Mut gehabt“, sagte Kühnle. „Sie sind geschickt abgefunden worden“, kommentierte Zacke. Öffentlicher Verhandlungstermin ist frühestens im Herbst. „Es gibt Anzeichen, dass wir sehr gute Chancen haben“, berichtet Kühnle.

 

Wegen der bisherigen Nicht-Öffentlichkeit dürfe er zu dem Mediationsverfahren zur Umfahrung Kluftern nicht viel sagen, so Zacke. Diese werde frühestens im Herbst aufgehoben, wenn Untersuchungsergebnisse der Verkehrs- und Umweltdaten vorliegen. Es sei eine „vertrauensbildende Maßnahme“ für das Regionalforum zur Mediation gewesen, dass nicht nur die im alten Verfahren eingesetzten Gutachter wieder beauftragt wurden, sondern auch neue. Inzwischen habe sich eine gute Zusammenarbeit entwickelt.

 

Bernd Caesar schlug vor, dass sich der Verein mit dem Thema Mobilitätsmanagement beschäftigen solle, was die Versammlung befürwortete. Kassiererin Elke Rudolf wurde entlastet. Am 26. Juli soll ein Sommerfest von Pro Kluftern auf dem Lettenhof stattfinden.

 

Zum Verein

Die Initiative Pro Kluftern wurde im November 2012 gegründet, seit März 2002 ist sie ein Verein. Hauptziel war zunächst die Verhinderung der Trassenführung der B 31-neu, insbesondere mit dem Knotenpunkt Schnetzenhausen (vor Efrizweiler). Dies scheiterte. Hauptziele sind jetzt die Verhinderung der Südumfahrung Markdorf mit ihrer geplanten Anbindung vor Lipbach und eine akzeptable Trassenführung der Umgehung Kluftern (Mediationsverfahren). Der Verein hat 205 Mitglieder.

Aus der Bürgerinitiative entwickelte sich 2004 auch die Bürgerliste Pro Kluftern, die vier Sitze im Ortschaftsrat hat, sowie die Klägerunterstützungsgemeinschaft Kluftern. (wex)

 

Informationen: www.prokluftern.de