Markdorf -
Eine B-31-Ausbauvariante mit Tunnel würde einen im Zuge eines Ausbaus nötigen
Flächenverbrauch reduzieren. Mit dieser Argumentation plädiert die
Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf
für eine ernsthafte Prüfung der Tunnel-Variante.
In
einer Mitteilung an die Presse wendet sich Fritz Käser, Vorsitzender der
Initiative, gegen Aussagen des Hagnauer
Bürgermeisters Simon Blümcke, aber auch seiner
Amtskollegen aus Immenstaad, Jürgen Beißwenger, und Stetten, Daniel Heß, in der regionalen Presse
um die Jahreswende. Die Bürgermeister hatten eine Tunneloption kritisch
hinterfragt.
Blümcke hatte sich beim
Spatenstich für die neue B 31 von Friedrichshafen nach Immenstaad
verärgert über Plakate gezeigt, die eine Tunnellösung für Hagnau
forderten (wir berichteten am 27. November). „Wir sollten wirklich
ergebnisoffen in die Planung einsteigen und schauen, was das Beste für uns alle
ist. Es ist nicht förderlich, wenn jeder auf seiner Maximalforderung beharrt“,
hatte Blümcke gesagt.
Wenn etwa Beißwenger befürchte, dass bei einem Ausbau der B 31 der
Obst- und Weinbau entlang der Trasse Schaden nehme, so Käser, übersehe er, dass
entlang der geplanten Neubautrasse des Planungsfall 7.5 auf einem rund vier
Kilometer langen und 40 Meter breiten Streifen Obstanlagen seien, die bei einer
Realisierung vernichtet werden müssten.
Auch Blümckes
Befürchtung von „millionenteuren und landschaftsfressenden“ Straßenneubauten
zwischen Markdorf und Ravensburg bei der B-31-Ausbauvariante sei nicht
realistisch, so die Initiative. Wenn Straßenbau umwelt- und landschsaftsschonend
erfolgen solle, könne dies nur Aus- vor Neubau bedeuten, in diesem Falle den
Ausbau der bestehenden B 31, heißt es. Die Lösung für Hagnau,
so die Initiative, müsse eine Variante sein, die „kostengünstig ist, die
Landschaft schont und möglichst wenig Fläche verbraucht und möglichst wenig
Transitverkehr in die Bodenseeregion bringt“. Dabei setzt die Initiative auch
auf den Prozess der Bürgerbeteiligung im Zuge der Vorplanungen für den
Abschnitt zwischen Immenstaad und Meersburg-West.