MARKDORF

Tempo 30 in der B-33-Ortsdurchfahrt: Stadt folgt Anwohnern nicht

 

Markdorf -  Die Markdorfer Verwaltung hat die vom Landratsamt erbetene Stellungnahme zu der Anwohner-Forderung nach ganztags Tempo 30 in der B-33-Ortsdurchfahrt an die Kreisbehörde gesendet. Darin spricht sich die Stadt gegen den Antrag der B-33-Anwohner aus. Die Verwaltung sei aus rechtlichen Gründen gehalten, dem Beschluss des Gemeinderates zu folgen, begründet Bürgermeister Georg Riedmann den Schritt.

 

Das von den B-33-Anwohnern um Juliane Nagy und Heinrich Riede geforderte ganztägige Tempo-30-Limit auf der Markdorfer B-33-Ortsdurchfahrt im Zuge der Lärmaktionsplan-Umsetzung ist mit größter Wahrscheinlichkeit vom Tisch: Die Stadtverwaltung hat die Aufforderung des Landratsamtes zu einer Stellungnahme zu dem Anwohner-Antrag beantwortet und negativ beschieden.

 

Dies bestätigte Bürgermeister Georg Riedmann auf Anfrage des SÜDKURIER. Die B-33-Anwohner hatten sich nach der für sie enttäuschenden Entscheidung des Gemeinderates für Tempo 30 nur nachts zusammengetan und auf Initiative von Nagy und Riede zu einem Info-Abend eingeladen. Rund 30 Anwohner hatten sich am 6. November in der „Krone“ getroffen und gemeinsam einen ausführlich begründeten Antrag auf ganztags Tempo 30 an die Straßenbehörde im Landratsamt erarbeitet. Das Landratsamt hatte daraufhin wiederum die Stadt Markdorf um eine Stellungnahme gebeten, per Schreiben, das am Mittwoch vergangener Woche bei der Stadt eingegangen war. Der Bitte um Stellungnahme sei die Stadt nun nachgekommen, so Riedmann, die entsprechende Antwort an die Kreisbehörde weitergegeben. Darin habe die Stadt dem Anliegen der Anwohner nicht abhelfen können, sagt Riedmann.

 

Die Begründung: Aus rechtlichen Gründen, die Gemeindeordnung gebe dies eindeutig vor, müsse die Verwaltung dem Ratsbeschluss folgen, sofern ein solcher nicht rechtswidrig sei. Insofern habe man keine andere Wahl gehabt, betont der Bürgermeister, der zugleich Verständnis für die Forderung der Anwohner äußert, die auch der ursprünglichen Linie der Verwaltung entspricht: „Auch unser Verwaltungsvorschlag war ein weitergehender. Aber die Verwaltung ist an den Gemeinderatsbeschluss gebunden und diese Position haben wir ans Landratsamt weitergegeben“, so Riedmann. Der Ratsbeschluss sei nun auch die Position der Stadtverwaltung und die sei „klar und eindeutig“. Nun könnte lediglich noch das Regierungspräsidium (RP) den Ratsbeschluss kippen. Denn auch den RP-Fragenkatalog hat die Stadt inzwischen beantwortet. Dem RP, so Riedmann, komme nun die „Aufgabe zu, zu bewerten, wann sich das Ermessen in eine Verpflichtung wandelt“.

Auf die Frage nach dem Zeithorizont, bis die Anordnungen des Lärmaktionsplans umgesetzt werden können, gibt er sich vorsichtig. „Es wäre schön, wenn wir bis Weihnachten die entsprechende Rückmeldung bekommen könnten. Aber ob das realistisch ist, kann ich nicht sagen.“ Offen ist auch, wie es mit der Anwohner-Initiative weitergehen wird: Juliane Nagy und Heinrich Riede waren gestern Abend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.