Markdorf Markdorfer B 33-Durchfahrt: Anwohner arbeiten Antrag auf Tempo 30 aus

Markdorf -  Der Wunsch nach Lärmreduzierung brachte am Donnerstagabend knapp 30 Anwohner der Ortsdurchfahrt Markdorf im Gasthaus Krone zusammen, heißt es in einer Mitteilung der Initiatoren Heinrich Riede und Juliane Nagy. Riede und Nagy hatten die stark vom Lärm betroffenen Anwohner zu einem Info-Abend eingeladen.

Im Zuge der Lärmaktionsplanung im Sommer hatte das Büro Rapp-Trans empfohlen, ganztägig die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu reduzieren. Weiter wurden der Einbau von lärmoptimiertem Asphalt sowie Lärmschutzwänden an manchen Abschnitten empfohlen. Doch nur das Tempo-30-Limit sei schnell und kostengünstig machbar, die anderen Maßnahmen würden erst in den nächsten Jahren mit weitaus größerem Kostenaufwand realisiert werden können, so Riede und Nagy.

Gemeinderat lehnt ganztägiges Tempo-30-Limit ab

Als der Gemeinderat im Juli die ganztägige Einführung des Tempo-30-Limit mehrheitlich ablehnte und Tempo 30 nur in den Nachtstunden beschloss, stieß dies auf heftige Kritik der Anwohner. Denn sogar das Landratsamt, das für die Anordnung von Tempolimits zuständig ist, hatte im Vorfeld signalisiert, dass es angesichts der extremen Lärmbelastungen einem ganztägigen Tempo-30-Limit an den hochbelasteten Streckenabschnitten zustimmen würde.

Mit fachlicher Unterstützung durch Frieder Staerke vom BUND Markdorf haben die Initiatoren nun einen ausführlich begründeten Antrag an die Straßenbehörde im Landratsamt ausgearbeitet, heißt es. Dieser Antrag stelle nicht den beschlossenen Lärmaktionsplan in Frage, sondern beziehe sich auf §45 der Straßenverkehrsordnung. Hierin heißt es, dass Anwohner Anspruch auf ein Einschreiten der Behörden haben, wenn die Lärmbelastungen am Tage 70 dB(A) und in der Nacht 60 dB(A) überschreiten. In Markdorf werden diese Werte an sehr vielen Häusern entlang der B 33 und der L 205 deutlich überschritten, mit Spitzenwerten bis 78 dB(A). Vor diesem Hintergrund sehen die Antragsteller gute Chancen, dass ihre Forderung nach Tempo 30 ganztags von der Straßenbehörde umgesetzt wird.

Forderung nach Tempokontrollen

Neben dem Tempolimit umfasst der umfangreiche Antrag auch die Forderung nach Tempokontrollen. Wie frühere Geschwindigkeitsmessungen des BUND und der Stadt Markdorf an der B 33 zeigen, könnten Kontrollen einen erheblichen Entlastungseffekt bringen, heißt es. Die vom Landratsamt und vom Stadtrat befürchtete Staugefahr wurde nach Ansicht der Antragsteller nicht ausreichend begründet. Deshalb werde in dem Antrag auch dargelegt, warum die Verkehrssituation in Markdorf anders sei als in Hagnau. In der Diskussion am Donnerstag seien sich die Teilnehmer einig gewesen, dass zum Schutz der Gesundheit der Anwohner dringender Handlungsbedarf bestehe.