BODENSEEKREIS

B 31: Zeitplan für Hagnau noch unter Verschluss

 

Bodenseekreis -  Die Spannung in Sachen B 31 steigt. Vor allem in Hagnau. Nach der Ankündigung des Landesverkehrsministeriums, die Planungskapazitäten des zuständigen Regierungspräsidiums Tübingen jetzt auf den Ausbau der Bundesstraße 31 zwischen Friedrichshafen und Überlingen zu konzentrieren, sitzt Hagnaus Bürgermeister Simon Blümcke auf heißen Kohlen.

 

„Ich warte täglich auf die Antwort auf ein Schreiben von mir aus dem Verkehrsministerium. Bisher gibt es nur die Aussage der Landtagsabgeordneten Hahn und Käppeler, dass noch in diesem Jahr mit der Planung begonnen werden wird“, sagt Blümcke.

 

Der Zeitplan wird noch nicht verraten

 

Doch mit welchem Zeitplan es weitergeht, will das Verkehrsministerium noch nicht verraten. „Dazu können wir derzeit keine Auskunft geben“, gibt sich eine Sprecherin wortkarg. Immerhin bestätigte das Ministerium gestern auf Nachfragen, dass bei den angekündigten Planungen die Entlastung von Hagnau ein Schwerpunkt sein werde.

Die B 31 zwischen Friedrichshafen und Überlingen wird das Regierungspräsidium jetzt als größeres Projekt die nächsten Jahre beschäftigen. An beiden Enden, bei der jetzt freigegebenen
Ortsumfahrung Friedrichshafen-Immenstaad und der noch nicht freigegebenen Ortsumfahrung Überlingen, gibt es jeweils vollziehbare Planfeststellungsbeschlüsse.

 

 

So reagieren die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden

 

Dazwischen fehlen noch circa 20 Kilometer Neubaustrecke, die zwar linienbestimmt ist, aber noch keine weitere Planung hat“, schreibt eine Sprecherin des Ministeriums. Die Weiterplanung war demnach bislang aus Kapazitätsgründen zurückgestellt worden, weil die beiden planfestgestellten Maßnahmen bisher noch keine Baufreigabe hatten. „Nachdem sich jetzt mittelfristig der Weiterbau abzeichnet, müssen die Planungen für die noch ausstehende Lücke im Streckenzug aufgenommen werden“, so die Sprecherin.

 

 

Ob Hagnaus Bürgermeister Blümcke mit dem derzeitigen Tempo bei der B 31 zufrieden ist? „Das Ergebnis zählt: Erst wenn wir die Engstellen beseitigt haben und der Verkehr durch diesen wunderbaren Bodenseekreis auch rollt und nicht nur steht, können wir alle zufrieden sein. Der Planungsstart ist ein wichtiger erster Schritt, aber jetzt muss hart gearbeitet werden“, schreibt Blümcke, der es allerdings schade findet, dass der Fokus auf die B 31 nun zu Lasten anderer Straßen geht. Denn um die Planungskapazitäten für die B 31 freizubekommen, so das Verkehrsministerium, werden die Umfahrungen Salem-Neufrach und Bermatingen nicht weiter geplant.

 

Manfred Härle, Bürgermeister in Salem, spricht deshalb von einer Riesenenttäuschung für die Gemeinde, weil die Umsetzung der Umfahrungen im Rahmen des Impulsprogrammes nach dem Regierungswechsel noch zugesagt wurde. Er hätte es besser gefunden, wenn die neue Regierung gleich reinen Wein eingeschenkt hätte. Die Begründung, die Planungsressourcen auf B 31 zu konzentrieren, betrachtet er als Alibi, um eine Erklärung für die Absagen an Salem-Neufrach und Bermatingen liefern zu können.

 

Schärfere Töne schlägt der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Müller an. Die Grünen im Stuttgarter Verkehrsministerium und der Abgeordnete Martin Hahn hätten diese Straßen von vornherein nicht gewollt. „Sie haben die Gemeinden über drei Jahre lang hingehalten, getäuscht und versuchen jetzt, sich mit einer feigen und falschen Begründung aus der Verantwortung zu stehlen“, so Müller in einer Pressemitteilung vom Dienstag.

 

Das tut sich an der B 31

 

Noch in diesem Jahr soll der erste Spatenstich für die Umgehungsstraße zwischen Friedrichshafen und Fischbach erfolgen, nachdem das Bundesverkehrsministerium Ende Juli 2014 überraschend 97 Millionen Euro für den Bau freigegeben hatte. In Überlingen rechnet Oberbürgermeisterin Sabine Becker weiterhin damit, dass die Bagger für den B-31-Ausbau zwischen Überlingen West und Überlingen Ost 2015 oder 2016 anrollen. Wann die Planungen für die Strecke zwischen Friedrichshafen und Überlingen starten, ist derzeit noch unklar. (hot)