FRIEDRICHSHAFEN

 

Spatenstich für B 31-neu soll noch dieses Jahr sein

 

Friedrichshafen -  Für den Ausbau der B 31-neu bei Friedrichshafen soll der symbolische Spatenstich für den Abschnitt Immenstaad – Friedrichshafen-Waggershausen noch im Laufe dieses Jahres stattfinden. Für diese Maßnahme sind vom Bund 97 Millionen Euro freigegeben worden, wie die SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Gerster und Annette Sawade gestern im Hotel Maier in Fischbach offiziell erklärt haben.

 

Reihum zufriedene Gesichter im Hotel Maier in Fischbach, das direkt an der B 31 gelegen ist: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Gerster sowie Annette Sawade, Verkehrsexpertin der SPD-Bundestagsfraktion für Baden-Württemberg, erklärten gestern offiziell, dass der Spatenstich für die Ortsumfahrung Friedrichshafens noch dieses Jahr stattfinden soll. Ein Termin steht noch nicht fest, Oberbürgermeister Andreas Brand sprach beim Pressetermin von „November oder Dezember“. Gerster sowie Sawade legten eine Liste von bundesweit 27 Straßenbauprojekten vor, zu denen der Abschnitt zwischen Immenstaad und Friedrichshafen-Waggershausen zählt. Für diesen Abschnitt werden laut Liste 97 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt.

 

 

Gerster kommentierte zufrieden: „Wir sind auf der Zielgeraden.“ Auch für Überlingen sei der Spatenstich in Friedrichshafen eine gute Nachricht. Gerster zeigte sich zuversichtlich, dass dieses planfestgestellte Vorhaben in Sachen Freigabe nachrücke und der Status „im Bau befindlich“ erreicht wird. Annette Sawade ergänzte: „Wir werden darauf achten, dass die Angelegenheit zu einem guten Ende geführt wird.“

 

Wie OB Brand sagte, sind „die Voraussetzungen für einen Baubeginn in Friedrichshafen geschaffen“. Sein Lob in Richtung Stuttgart und Berlin: „Die Politik hat Wort gehalten – spät aber nicht zu spät.“ Es sei ein Tag der Freude, erklärte Brand angesichts von beispielsweise 30 000 Fahrzeugen täglich, die auf der Fischbacher Ortsdurchfahrt unterwegs sind und von denen rund 10 Prozent Schwerlastverkehr sei. Die Stadt investiere für die Verlängerung des Tunnels bei Waggershausen 22 bis 23 Millionen Euro. „Die Mehrheit des Gemeinderates wird dieses Geld gerne ausgeben“, sagte der OB. Die Stadt Friedrichshafen stehe nun vor der Herausforderung, dass die verkehrliche Wirkung, den der Abschnitt bei Friedrichshafen-Waggershausen bringe, nicht verpufft und dass möglichst keine Verlagerung von Verkehr auf nachgeordnete Straßen stattfindet.

 

Landrat Lothar Wölfle konstatierte mit Blick gen Überlingen, dass es sich niemand leisten könne, fertige Pläne liegen zu lassen. Er ergänzte, dass auch der Landkreis Hausaufgaben gemacht habe und mache. Er nannte als Beispiele die Südumfahrungen von Meckenbeuren-Kehlen, von Markdorf sowie von Kluftern. „Ich bin guter Dinge, dass der Verkehr innerhalb der nächsten zehn Jahre fließen wird“, sagte Wölfle.

 

Rolf Schilpp, Sprecher des parteiübergreifenden Bündnisses Pro B 31, zeigte sich zufrieden darüber, dass „die Hürde der Freigabe genommen worden ist. Nun geht es an die Ausführung“. Das Bündnis Pro B 31 werde am Ball bleiben. Es komme auf jeden Tag an, an dem die Umfahrung früher fertig und befahrbar ist. Deshalb müsse die Projektmanagementgesellschaft DEGES schnellstmöglich die Planungsunterlagen vom Regierungspräsidium Tübingen bekommen. Und folglich gehe die Stoßrichtung von Pro B 31 in Richtung einer schnellen Verwirklichung der Umfahrung. Mit Blick auf Überlingen und Hagnau regte Schilpp an, sich mit vereinten Kräften für die Verwirklichung der Vorhaben einzusetzen.

 

Ex-SPD-Stadtrat und Pro B 31-Mitglied Roland Frank: „Die Mittel, die die Stadt für die B 31-neu investiert hat, sind gut angelegt. Das Bündnis wird sich erst auflösen, wenn das Band für die fertige Straße durchschnitten ist.“

 

Michael Wilkendorf, der SPD-Kreistagsfraktion und Stadtrat in Überlingen, griff Schilpps Anregung auf. „Ich möchte, dass es eine leistungsfähige Straßenverbindung zwischen Überlingen, Hagnau und Friedrichshafen wird. Der Gedanke des Zusammenrückens von Rolf Schilpp ist gut.“

 

Dieter Stauber, SPD-Kreisvorsitzender und Friedrichsafener Stadtrat, erklärte, „es ist wichtig, dass man parteiübergreifend an der Sache dranbleibt.“ Er erinnerte daran, das man vor rund einem Jahr in Berlin gewesen ist und dort auf den dringend erforderlichen Bau der B 31-neu aufmerksam gemacht hat. Es habe Ankündigungen gegeben, dass es „Planungsmittel für das noch fehlende Mittelstück bei Hagnau geben soll“.

 

Wolfgang Sigg, SPD Friedrichshafen, erklärte: „Diese Etappe ist geschafft. Nun geht es an die Etappen Überlingen und Hagnau.“ Als Klufterner, so merkte Sigg an, „hoffe ich, dass es eine vernünftige Lösung geben wird.“

 

Der Abgeordnete Martin Gerster schlug vor, dass es nach dem Beispiel im benachbarten Ravensburg für die dortige B 30 ebenfalls einen so genannten Info-Point geben soll, an dem Bürger über die jeweils laufenden Arbeiten an der Ortsumfahrung Friedrichshafens ins Bild gesetzt werden.

 

 

 

Kommentar

 

Umsichtiger Vorschlag in Sachen B 31-neu

 

Friedrichshafen -  Rolf Schilpp, Sprecher des Friedrichshafener parteiübergreifenden Bündnisses Pro B 31, hat umsichtig vorgeschlagen, dass man im Bodenseekreis den Schulterschluss übt, damit auch die Abschnitte bei Überlingen und bei Hagnau baldmöglichst verwirklicht werden.

 

Bei aller Freude über den gestern angekündigten symbolischen Spatenstich für die Ortsumfahrung Friedrichshafens hat Rolf Schilpp, Sprecher des parteiübergreifenden Bündnisses Pro B 31, richtig erkannt: Der Abschnitt zwischen Immenstaad und Friedrichshafen-Waggershausen ist Teil eines verkehrlichen Gesamtkonzeptes, das nur voll funktioniert, wenn auch die Abschnitte bei Überlingen und bei Hagnau verwirklicht werden. Insofern ist es umsichtig, dass Schilpp angeregt hat, man möge sich zusammentun und sich weiterhin gemeinsam für das Verwirklichen der Straßenpläne im Bodenseekreis stark machen. Und wo notwendig, weiterhin den Forderungen nach dafür bereitzustellenden Finanzmitteln Nachdruck verleihen. Denn dass der Spatenstich für die Ortsumfahrung Friedrichshafens noch dieses Jahr stattfinden soll, ist auch ein Erfolg all jener, die nicht aufgegeben haben und das dicke Brett B 31-neu gebohrt haben – egal welche politischen Konstellationen in Stuttgart oder in Berlin herrschten.