Friedrichshafen

Vorbereitungen für die B 31-neu: Bald werden die Bachmuscheln umgesiedelt

Friedrichshafen -  Im Vorgriff der Bauarbeiten für die B 31-neu wird bei Friedrichshafen-Schnetzenhausen ein Teil des Mühlbachs verlegt. Die Modellierarbeiten hierfür sind laut Regierungspräsidium Tübingen (RP) so gut wie beendet. Noch im Sommer werden Experten Bachmuscheln in den Oberlauf des Mühlbachs umsiedeln, von wo aus diese sich auch in den neu angelegten Mühlbachabschnitt ausbreiten sollen.

Drei Experten und rund zehn Helfer kommen demnächst nach Friedrichshafen, um bei Schnetzenhausen Bachmuscheln umzusiedeln. Dies ist ein Teil von Arbeiten im Vorgriff auf den Bau der B 31-neu. „Ein genauer Termin steht derzeit noch nicht fest“, erklärt Steffen Fink, Sprecher des Regierungspräsidiums Tübingen (RP). Jedenfalls noch im Sommer solle das Umsiedeln der Muscheln vonstatten gehen. „Voraussetzung ist, dass das Wetter sonnig und trocken ist und der Mühlbach einen normalen Pegelstand hat“, ergänzt Fink.

Das vorzeitige Verlegen eines Teilabschnittes des Mühlbachs ist erforderlich, weil dieser von der künftigen Trasse der B 31-neu im Bereich der Anschlussstelle Friedrichshafen-Schnetzenhausen auf einer Länge von rund 480 Metern in Anspruch genommen wird. Die Bauarbeiten zur Veränderung des Mühlbachverlaufs und die Vorbereitungen zum Umsiedeln der Bachmuschel laufen seit August vergangenen Jahres. Die Modellierarbeiten für den neuen Bachabschnitt sind laut RP so gut wie beendet.

„Sobald die genannten Bedingungen herrschen, werden die Experten von Hand die Bachmuscheln einsammeln und zum Oberlauf des Mühlbachs bringen“, berichtet Fink. Von dort aus sollen sich dann die Muscheln in den neu angelegten Bachlauf ausbreiten. Unmittelbar nach dem Umsiedeln werde der neue Bachabschnitt an den Mühlbach angeschlossen. Im alten Bachbett werde vor dem Verfüllen das Substrat ausgegraben und die darin befindlichen kleinen Bachmuscheln vorsichtig herausgewaschen, um diese ebenfalls in den Oberlauf zu bringen.

 

Die Experten gehen laut Fink davon aus, dass die Muscheln den neu angelegten Mühlbachabschnitt wieder eigenständig besiedeln, wofür es mehrere Jahre brauche. Deshalb sei ein Monitoring auf zehn Jahre angesetzt, um diese Entwicklung zu untersuchen und zu dokumentieren.

Die Arbeiten wegen der Mühlbachverlegung sollen Ende dieses Jahres fertig gestellt sein. Diese vorgezogene offene Verlegung des Mühlbachs und die Umsiedlung der Bachmuscheln sind ein wichtiger Bestandteil für den Bau der B 31-neu zwischen Immenstaad und Friedrichshafen-West, das ist der so genannte Bauabschnitt II B.

www.muehlbachverlegung.de

 

Friedrichshafen

Auszüge aus der Planfeststellung zur Bundesstraße 31-neu

Friedrichshafen -  Im Planfeststellungsbeschluss vom 27. Juni 2008 sind die Verlegung der B 31 zwischen Immenstaad und Friedrichshafen und damit weitere Arbeiten beschrieben. Das Vorhaben umfasst die Verlegung der B 31 zwischen Immenstaad und Friedrichshafen-Waggershausen (Bauabschnitt II B). Es ist ein Teilabschnitt mit eigenständiger Verkehrsfunktion der raumordnerisch empfohlenen Variante 7.5. Der Planungsfall 7.5 enthält die Konzeption der Neuordnung des Straßennetzes am nördlichen Bodenseeufer. Das Konzept umfasst insbesondere eine zweibahnige Neutrassierung der B 31 zwischen Überlingen und Friedrichshafen sowie den Bau einer zweibahnigen B 30-neu zwischen Ravensburg und Friedrichshafen.. Im Bereich Immenstaad/Grenzhof schließt die Straßenbaumaßnahme an die bestehende B 31 an. .

 

Sie umfährt die Teilorte Fischbach, Spaltenstein und Schnetzenhausen jeweils nördlich und endet im Osten an dem in Friedrichshafen bereits ausgebauten Knotenpunkt Colsmanstraße ebenfalls an der bestehenden B 31. Nachdem Spaltenstein nördlich umfahren ist, wird das Waldgebiet „Buchschach“ gequert. Nordöstlich von Schnetzenhausen durchschneidet die Trasse einen Waldbereich auf einer Länge von zirka 300 Metern, bevor sie dann bei Friedrichshafen-Waggershausen an den bereits ausgebauten Knotenpunkt Colsmanstraße anschließt.

Im Bereich von Waggershausen ist aus städtebaulichen Gründen ein 600 Meter langer zweiröhriger Tunnel vorgesehen. Des weiteren ist eine Umgestaltung des Knotenpunkts Colsmanstraße/Riedleöschstraße vorgesehen. Die Riedleöschstraße erhält für den Rechtsabbiegeverkehr einen 156 Meter langen Zusatzfahrstreifen.

Anschlüsse entlang der Antragstrasse an das nachgeordnete Straßennetz sollen südlich von Kluftern (Anschlussstelle Kluftern/Spaltenstein) sowie östlich von Schnetzenhausen (AS Schnetzenhausen) erfolgen. Dort wird jeweils die L 328 b kreuzungsfrei an die Antragstrasse – bei der Anschlussstelle Schnetzenhausen mittels eines Kreisverkehrsplatzes – angeschlossen.

Die gesamte Streckenlänge beträgt 7,122 Kilometer (gan)