FRIEDRICHSHAFEN
Muschel-Experten
werden Ende Juli erwartetu
Friedrichshafen -
Ende des Monats sollen Bachmuschel-Experten nach Friedrichshafen kommen, um „Unio crassus“ im Mühlbach
zwischen Schnetzenhausen und Sparbruck
umzusiedeln. Diese Arbeiten dauern laut Auskunft aus dem Regierungspräsidium
Tübingen voraussichtlich vier bis fünf Wochen.
Mit den Arbeiten für das Umsiedeln von Bachmuscheln im Mühlbach zwischen Schnetzenhausen und Sparbruck
soll Ende Juli begonnen werden. „Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Anfang
September, also etwa vier bis fünf Wochen“, erklärt Carsten Dehner,
Pressesprecher des Regierungspräsidiums Tübingen (RP). „Beauftragt wurde mit
diesen Arbeiten die ‚Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung J. Trautner‘
aus Filderstadt“, ergänzt Dehner.
Mit vorbereitenden Bauarbeiten für die Muschelumsiedlung ist im August
vergangenen Jahres begonnen worden. Denn vor der eigentlichen Umsiedlung der
streng geschützten „Unio crassus“
muss ein Teil des Mühlbachlaufs verlegt werden. „Das neue Bachbett ist komplett
fertig gestellt. Die weiteren Bauarbeiten ruhen so lange, bis die Bachmuscheln
vollends umgesiedelt sind“, berichtet der RP-Sprecher. Erst danach könne der
alte Abschnitt des Mühlbachs verfüllt werden.
Die Umsiedlung der Muscheln wird laut Dehner von
drei Experten und voraussichtlich um die zehn Helfer erledigt – eine
zeitaufwendige Angelegenheit. „Zunächst wird der Bachgrund bei normaler
Wasserführung abgesucht und die Muscheln herausgenommen“, berichtet Dehner. Außerdem werden Siebe verwendet, um kleinere und
große Muscheln abschnittsweise entlang des Verlegungsabschnitts
herauszuwaschen. Die so gefundenen Tiere werden so kurz wie möglich in
wassergefüllten Eimern gehalten und dann in den oberen Bachverlauf gebracht.
Jede einzelne Muschel soll dort wieder in den Bachgrund eingesetzt werden und
zwar gruppenweise, damit „Unio crassus“
so genannte Muschelbänke bilden kann.
Sobald der Mühlbach in den neu gestalteten Abschnitt umgeleitet worden ist,
geht es an das Ausbaggern der Schlammschicht im bisherigen Bachabschnitt. Denn
auch im Schlamm können noch Bachmuscheln sein, die wie die anderen vom
Bachgrund ebenfalls unter Einsatz von Sieben herausgewaschen und in den oberen
Bachlauf umgesetzt werden sollen.
Das Verlegen eines Teilabschnittes des Mühlbachs geschieht im Vorgriff auf
die spätere B 31-neu zwischen Immenstaad und
Friedrichshafen. Die genannten Arbeiten zwischen Schnetzenhausen
und Sparbruck sind notwendig, weil Mühlbach-Areal von
der künftigen B 31-Trasse auf einem Teilstück von rund 480 Metern für den
Straßenbau benötigt wird. Durch die Arbeiten werden die Voraussetzungen für den
Bau der B 31-neu zwischen Immenstaad und
Friedrichshafen im „Bauabschnitt II B“ geschaffen. „Der Zeitplan wird
eingehalten, alle Arbeiten sollen Ende des Jahres beendet sein. Auch der
Kostenrahmen von 1,5 Millionen Euro wird eingehalten, sagt Dehner.
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