Südumfahrung Markdorf: „Das wäre ein Gau für Ittendorf

 

Markdorf -  Fritz Käser von der der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung befürchtet durch die Südumfahrung Markdorf deutlich mehr Verkehr in Ittendorf. Laut Berechnungen könnten im Jahr 2025 täglich 14 600 Fahrzeuge durch den Ort fahren.

 

Bei der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft (IG) Verkehrsneuplanung Ittendorf wurden Fritz Käser als Vorsitzender, Bernd Engesser als Stellvertreter und Bernhard Grafmüller als Kassierer in ihren Ämtern bestätigt. Da Karl-Heinz Kreidler nach vielen Jahren als Schriftführer diese Aufgabe gerne abgeben wollte – er ließ sich später in den Beirat wählen – wurde Carsten Hatger zum Nachfolger gewählt. Dem Beirat gehören an: Jörg Bailer, Martin Manz, Alexander Ritzer, Karin Scherzinger und Karl-Heinz Kreidler.

 

„Das wäre ein Gau für Ittendorf

Schwerpunktthema des Abends war ein Vortrag von Fritz Käser zu den Auswirkungen des Baus der Südumfahrung Markdorf auf die Verkehrsdichte in Ittendorf (B 33). „Die Strecke von Meersburg nach Friedrichshafen über Ittendorf und die Südumfahrung ist nur 0,6 Kilometer länger, als über Hagnau/Immenstaad“, erklärte Käser. „Das würde, als Alternativstrecke zur B 31 neu mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung in Hagnau auf 30 Km/h, zu einer bedeutenden Verkehrszunahme in Ittendorf führen.“ Er belegte das mit Untersuchungen der Firma Modus Consult aus Ulm, die für den „Null-Fall“ – also die Beibehaltung aller Straßen nach jetzigem Stand – im Jahre 2025 14 600 Fahrzeuge errechnet, die täglich durch Ittendorf fahren. Wenn die B 31 neu zwischen Friedrichshafen und Immenstaad, die Ortsumfahrung Markdorf und die Ortsumfahrung Bermatingen gebaut werden, würde die Belastung in Ittendorf auf 18 500 Fahrzeuge pro Tag ansteigen. „Das wäre ein Gau für Ittendorf und deshalb wehren wir uns gegen die Ortsumfahrung Markdorf“, so Käser.

 

Er wies darauf hin, dass ein Landwirt aus Kluftern gegen die Ortsumfahrung Markdorf klagt. Da die IG aus rechtlichen Gründen die Klage nicht unterstützen darf, empfahl Käser den Mitgliedern, die „Klägerunterstützungsgemeinschaft KUG“ durch Spenden zu unterstützen. In seinem Rechenschaftsbericht beklagte Fritz Käser, dass beim Planfeststellungsverfahren für die Südumfahrung Markdorf für die Ortsdurchfahrt von Stetten eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 Km/h festgeschrieben worden sei, nichts hingegen für Ittendorf. Er hoffe hier auf den Lärmaktionsplan von Markdorf, bei dem für Ittendorf eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Ortsdurchfahrt von 30 Km/h, Tempo 70 bis Wirrensegel und Flüsterasphalt vorgesehen seien.

In der jüngsten Beiratssitzung sei vorgeschlagen worden, dass der Vorstand das Gespräch mit Bürgermeister Georg Riedmann suchen soll, um die Ansichten der Interessengemeinschaft zu verdeutlichen. Allgemein herrschte in der Versammlung die Überzeugung, dass ein solches Gespräch zielführender sein kann, als in der Vergangenheit, da man jetzt deutliche Fortschritte beim Kindergarten sehe und auch an der Bushaltestelle in Ittendorf „Bremsschwellen“ installiert worden seien.

 

Ziele der Gemeinschaft

Die Interessengemeinschaft wurde 1996 mit dem Ziel gegründet, große Ortsumfahrungen in der Umgebung zu vermeiden, die die Lärmbelastung in Ittendorf weiter zu verstärken drohen. Zudem werden Maßnahmen unterstützt, die die Lärmbelästigung in Ittendorf reduzieren. Die Gemeinschaft hat aktuell rund 90 Mitglieder. Weitere Informationen erteilt Fritz Käser, Tel.: 0 75 44 / 7 34 47.