Markdorf - Eine Realisierung der
Südumfahrung Markdorf wird sich voraussichtlich weiter verzögern. Die
Klage-Unterstützer haben unterdessen rund 10 000 Euro an Spenden gesammelt.
Trotz erfolgter Planfeststellung wird sich eine
Realisierung der Südumfahrung Markdorf weiter verzögern. Denn zum Ende der
Klagefrist gegen den vom Regierungspräsidium (RP) Tübingen im November
vergangenen Jahres erlassenen Planfeststellungsbeschluss haben mehrere Klufterner Landwirte Klage gegen das geplante
Straßenbauvorhaben eingereicht. Diese Information des SÜDKURIER bestätigte
Gerhard Schwaderer vom Vorstand der Bürgerinitiative
Pro Kluftern, die die Kläger unterstützt. Vor dem Markdorfer Gemeinderat hatte am Dienstagabend bereits
Landratsamt-Straßenbauamtsleiter Tobias Gähr
bestätigt, dass Klagen eingegangen seien. Genauere Informationen über die
Kläger und die Klageinhalte wollte Schwaderer auf
Nachfrage dieser Zeitung nicht nennen. Die Kläger hätten jedoch gemeinsam einen
Anwalt mit der Vertretung ihres Anliegens beauftragt.
Um welchen Zeitraum sich ein
Verzug ergeben könnte, sei noch nicht abzusehen, hatte Gähr
vor den Räten gesagt. Zunächst gelte es die Klagebegründung abzuwarten, dann
werde das RP eine Klageerwiderung verfassen. Erst
danach kann eine Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen angesetzt
werden. Erfahrungsgemäß sei aber von Verfahrensbeginn an mit einer Zeitdauer
von mindestens einem Jahr zu rechnen, so Gähr. Ob die
Kläger im Falle einer Niederlage in Revision gehen könnten, sei noch offen.
Gähr bezifferte die aktuelle
Kostenschätzung für die Südumfahrung auf 18 Millionen Euro. Darin enthalten
sind zwei Millionen Euro an Planungskosten, die nicht förderfähig sind. Die
reinen Baukosten von 16 Millionen Euro werden vom Land zur Hälfte gefördert.
Die Stadt Markdorf und der Landkreis müssten demnach davon jeweils die Hälfte,
also jeweils vier Millionen Euro, schultern. Vor dem Rat hatte Bürgermeister Georg
Riedmann gesagt, er habe zu seiner Stellungnahme in
der Sache seinerzeit beim Neujahrsempfang aktuell nichts hinzuzufügen. Riedmann hatte damals betont, dass er gegen einen reinen
„Umgehungs-Torso“ zwischen Wagner-Kreisel und Ex-Haslacher-Hof sei, das Ziel
einer vollständigen Umfahrung aber weiterverfolge.