Bodenseekreis

Annette Groth wehrt sich gegen Kritiker

Bodenseekreis -  In der Diskussion um den Neubau der B31-neu bleibt die Linken-Politikerin skeptisch. Sie sitzt im Bundesverkehrsausschuss.

Annette Groth, Bundestagsabgeordnete der Linken für den Bodenseekreis, bleibt in der Diskussion um den Bau der B 31-neu zwischen Friedrichshafen und Immenstaad weiter skeptisch. In einem Interview mit dem SÜDKURIER hatte sie vergangene Woche gesagt, „die Chancen für den Neubau stehen schlecht“. Groth ist Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundes, in dem letztendlich entschieden wird, ob die noch fehlenden 80 Millionen Euro für den Bau der Bundesstraße von Seiten des Bundes fließen oder nicht.


Sowohl Friedrichshafens OB Andreas Brand als auch Bündnis-Pro-B 31- Mitglied Dieter Stauber hatten sie dafür scharf angegriffen. Nun meldete sich Groth erneut zu Wort – und bleibt bei ihrer Einschätzung. „Wünsche sind das eine – Realitäten das andere“, schreibt sie. „Man spürt schon jetzt den Kommunalwahlkampf, in dem sich verschiedene Akteure gegenseitig in den Ankündigungen für die Verkehrsprojekte überbieten. Mit der realen Situation des Bundesverkehrswegeplans hat dies jedoch wenig zu tun. Deshalb warne ich davor, sich zu große Hoffnungen zu machen und außerdem zur Kenntnis zu nehmen, dass der Neubau der B 31 komplett auf dem finanziellen und verkehrspolitischen Prüfstand auf Bundesebene steht“, so Groth. Sie verweist außerdem darauf, dass die Priorisierung der B 31-neu des Landes Baden-Württemberg auf Platz eins zwar im Bundesverkehrsministerium vorläge. „Ob diese neue Liste weiterhin Bestand haben und sich im neuen Bundesverkehrswegeplan so wiederfinden wird, ist völlig offen. Diese Entscheidungen werden infrage gestellt und neu geprüft werden“, teilt die Politikerin mit.
 

Grundsätzlich habe sich die neue Regierung dafür entschieden, Instandhaltung von Verkehrswegen eine höhere Priorität einzuräumen, als Neubauten. Ein Großteil der Aus- und Neubaumittel werde für Autobahnen reserviert. „Ob dann noch Mittel zur Verfügung stehen, die auch nur ansatzweise in den nächsten Jahren den Beginn des Baus der B 31 möglich machen, steht völlig in den Sternen“, erklärt Annette Groth.