Friedrichshafen B 31-Umgehung wird mit Verkehrsminister Dobrindt erörtert

Friedrichshafen -  Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand fährt nach Ostern zu Gesprächen nach Berlin. Das Treffen wurde vom CDU-Abgeordneten Lothar Riebsamen vermittelt.

Nach den Osterferien wird das Thema Neubau der Bundesstraße 31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad neue Fahrt aufnehmen. Dann treffen sich in Berlin der Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand, der CDU-Bundestagsabgeordnete Lothar Riebsamen und der neue Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zu einem Gespräch in Sachen B 31-Umgehung und die anstehende Freigabe der Mittel. Die Gesamtkosten für das Projekt werden auf rund 80 Millionen Euro geschätzt. Der Anteil der Stadt Friedrichshafen an den Kosten des Tunnels und zusätzlicher Lärmschutzmaßnahmen liegt bei rund 15 Millionen Euro.

Am Rande des Neujahrsempfangs in Kluftern hatte Oberbürgermeister Brand den Abgeordneten des Wahlkreises um die Vermittlung eines Gesprächs mit Verkehrsminister Dobrindt gebeten. Das sagte Lothar Riebsamen gestern bei einem Redaktionsbesuch des SÜDKURIER in Friedrichshafen. Dobrindt habe dann ein Gespräch nach Ostern angeboten. Der neue Verkehrsminister war von Riebsamen nach dessen Worten sowohl schriftlich wie auch in einem persönlichen Gespräch über die Situation im Bodenseekreis informiert worden. „Mein erster Gang führte nach Dobrindts Ernennung zum neuen Minister“, sagte Riebsamen. „Ich habe ihm unsere Erwartungshaltung kundgetan.“ Nachdem alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, sieht Riebsamen Hoffnung für eine absehbare Zusage der Finanzierung. „Wir können jetzt die Kanzlerin beim Wort nehmen.“ Diese hatte eine zeitnahe Finanzierung in Aussicht gestellt, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

 

Nach der rechtskräftigen Planfeststellung für den erweiterten Tunnel bei Waggershausen und die Verlegung des Mühlbachs zum Schutze von Muschelbeständen könnte jetzt mit dem Bau begonnen werden, sobald Geld zugesagt wird. „Den Ankündigungen müssen jetzt Taten folgen“, forderte der Abgeordnete.

Mit einem ersten Spatenstich kann allerdings frühestens 2015 gerechnet werden, sollten alle notwendigen Vorarbeiten optimal laufen und die Finanzierung steht. Riebsamen schöpft auch Hoffnung aus der Tatsache, dass von der neuen Regierung mehr Geld für den Straßenbau bereitgestellt wird.

Ein Kernthema seiner Arbeit als Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Bodensee ist weiterhin der Bereich Gesundheit. Lothar Riebsamen ist auch in den nächsten vier Jahren Mitglied des Bundestagsausschusses für Gesundheit. Fachpolitisch bleibt er weiterhin Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion für den Bereich „Krankenhäuser“. Entsprechend intensiv verfolgt er die Veränderungen in der Kliniklandschaft in der Bodenseeregion. „Ich finde es Klasse, dass sich eine enge Kooperation zwischen dem Klinikum Friedrichshafen und dem Krankenhaus Tettnang abzeichnet.“ Nach Riebsamens Überzeugung sei die Klinik Tettnang als kleines Krankenhaus nur mit einer engen Kooperation mit einem großen Partner überlebensfähig. Solche Kooperationen seien aus wirtschaftlichen Gründen notwendig, vor allem aber als Grundlage für eine gute Behandlung der Patienten. „Ich halte es auch für sinnvoll, dass sich die einzelnen Häuser spezialisieren“, gibt er die Richtung vor. Nur so sei künftig wirklich gute Arbeit möglich. „Die Qualität bei uns in der Region muss so gut sein wie in den Ballungsräumen“, formuliert Riebsamen das Ziel. Um die Qualität an Krankenhäusern neutral beurteilen zu können, denkt Riebsamen an die Einrichtung eines neuen Instituts. Dieses soll die Grundlagen dafür liefern, dass gute Qualität auch entsprechend gut bezahlt werden kann.