Friedrichshafen - Gute Gespräche
in Klufterner Ratsstube sind von der Vorfreude auf
das beginnende Jubiläumsjahr geprägt. Das Dauerthema Verkehr brennt allerdings
nach wie vor unter den Nägeln.
Die Vorfreude ist groß – und das mit
Recht. Dass die Klufterner schon jetzt vielen
Veranstaltungen und Begegnungen während des gerade begonnenen Jubiläumsjahrs
entgegenfiebern, das wurde auch bei der jüngsten Runde „Der SÜDKURIER gibt
einen aus“ deutlich, zu der Lokalchef Herbert Guth in die „Ratsstube“
eingeladen hatte.
Was das Beste an „1250 Jahre Kluftern“ ist: „Schon in
der Vorbereitung hat alles prima geklappt“, sagt Bernd Caesar, Vorsitzender des
Arbeitskreises Heimatgeschichte Kluftern, zufrieden.
„Viele Vereine, Gruppierungen und Einzelpersonen haben sich ganz
selbstverständlich eingebracht. Das ehrenamtliche Engagement ist wirklich
vorbildlich.“ Eine Aussage, die in der gut besuchten Runde – auch von Ortsvorsteher
Michael Nachbaur – nur zu gerne bestätigt wird.
Dennoch: Sorgen und Nöte gibt's natürlich auch in Kluftern.
„Wenn die Südumfahrung Markdorf wie geplant kommt, dann haben wir ein großes
Problem“, sagt Walter Zacke vom Vorstand der Bürgerinitiative „Pro Kluftern“. „Die Südumfahrung zeigt klare konzeptionelle
Fehler“, meint Zacke. „Sie endet im Lipbach statt in
der B 33.“ Wehren wolle man sich in jedem Falle. Auch wenn „Pro Kluftern“ als Verein selbst nicht klagen könne, so gebe es
doch einige Landwirte, die den Rechtsstreit nicht scheuten.
„Wir sind alle bemüht, eine gute und
möglichst konfliktarme Lösung zu finden“, wirft Bernd Caesar in die Diskussion
ein und hofft auf den „runden Tisch“ und das Mediationsverfahren Ende März.
Wie geht's im Efrizweiler Baugebiet „Im Winkel“
weiter? „Im Mischgebiet, in dem bisher als Wohnbebauung nur Ein- und
Zweifamilienhäuser stehen, sollen jetzt drei Mehrfamilienhäuser mit 36
Wohneinheiten gebaut werden. Dann werden die vorhandenen 45 Tiefgaragenplätze
bei weitem nicht ausreichen. Wir befürchten, dass die Autos dann in anderen
Wohngebieten abgestellt werden“, so die Wortmeldung eines besorgten Anwohners.
Dass zwar ursprünglich eine gewerbliche Halle eingeplant war, in diesem Bereich
primär aber immer an Wohngebiet gedacht worden war, darauf weist Michael Nachbaur hin. Seiner Ansicht nach sollte auch die
Einrichtung zusätzlicher Stellplätze grundsätzlich kein Problem darstellen.
Ende Januar wird dieses Thema im Ortschaftsrat vorberaten, am 10. Februar steht
es auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung.
„Seit sechs Jahren werden Renaturierungsmaßnahmen
geplant, während das Materialwirtschaftsamt in kürzester Zeit hochgezogen
wurde“, ärgert sich Thomas Wurst über seiner Ansicht nach unterschiedliche
Gewichtungen und Priorisierungen. Er weist auf eine städtische Fläche zwischen Riedern und Efrizweiler hin, die
zum Ausgleich von Intensivobstbewirtschaftung seit 2007 zur Renaturierung
ausgewiesen sei. Im Wesentlichen gehe es darum, den in den 1920er Jahren
begradigten Riedgraben wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.
„Die Fläche liegt brach, wird
derzeit einmal im Jahr gemäht – und das war's“, bemängelt Wurst. „Für 2014 gibt
es konkrete Renaturierungspläne“, weiß Bernd Caesar
und will Wurst genauere Informationen zukommen lassen. „Die Agenda-Gruppe
bleibt am Ball“, verspricht auch Michael Nachbaur.