Neue Runde im Kampf um B31-Umgehung eingeläutet

17.12.2012

Eine Kampagne für die B31. Seit Jahren machen sich Menschen im Bodenseekreis für den Straßenbau stark. (Archivbild)  Bild: Ebner

Bündnis pro Bundesstraße 31 bereitet Aktionen vor. Druck soll jetzt massiv auf die Straße gebracht werden

Wenn Oberbürgermeister Andreas Brand über den Sachstand zum Bau der West-Umgehung im Zuge der Bundesstraße 31 zwischen Friedrichshafen und Immen staad nachdenkt, dann schwillt ihm sofort die Zornesader. Er kann und will es weiterhin nicht verstehen, dass neben der Südumfahrung von Ravensburg auch noch andere Straßenbauprojekte im Lande 2013 begonnen werden sollen, die teilweise weit hinter der auf der Prioritätenliste des Landes ganz oben eingestuften B 31 zu finden sind. „Warum Unlingen, warum Süßen, warum Backnang? Warum also nicht auch die B 31-West-Umgehung?“

Hohe Belastung der B31

Der Friedrichshafener Oberbürgermeister stellte in seinem Jahresgespräch mit Journalisten fest, dass es durchaus zum Teil eine sachliche Begründung hätte geben können, wenn alleine die Südumfahrung von Ravensburg den Zuschlag für den Baubeginn im kommenden Jahr erhalten hätte. Doch so sei die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums nicht angemessen. „Das Verfahren konnte ich nicht nachvollziehen. Ich verstehe es nicht“, schüttelt er den Kopf. „Die Million für einen Baubeginn wäre drin gewesen, wenn man es nur gewollt hätte!“ Brand erinnerte dabei an die hohe Belastung der Bundesstraße 31 im Bodenseeraum. „Ich hoffe, dass mir zum Jahreswechsel die Erleuchtung kommt, wie hier die politischen Entscheidungen getroffen wurden“, sagte er leicht sarkastisch.


OB Brand will Druck auf die Straße bringen

Andreas Brand kündigte an, den Druck jetzt auf die Straße zu bringen. Bisher sei diplomatisch agiert worden, jetzt müsse wohl die Strategie geändert werden.

 

Aktuell ist das Aktionsbündnis „Pro B 31“ dabei, gemeinsam mit einer Werbeagentur Ideen zusammenzutragen, mit deren Hilfe auf die Straßenbaumisere am Bodensee publikumswirksam aufmerksam gemacht werden kann. „Das Thema muss politisch platziert werden“, gibt sich Brand zum Ende des Jahres kämpferisch.

Ganz will er die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich das Blatt noch wenden könnte. Erfahrungsgemäß bleiben im Bundeshaushalt immer wieder einige Millionen Euro übrig, die in anderen Ländern nicht verbaut werden konnten. Daraus könnte sich eine Anschubfinanzierung ergeben, hofft Brand mit seinen Mitstreitern.

OB Brand will Gespräch mit MdB Schockenhoff

Über die unterschiedlichen politischen Bewertungen zu B 30 und B 31 würde sich Andreas Brand gerne persönlich mit dem Ravensburger CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Schockenhoff unterhalten. Nur so könnten die Irritationen, die zwischen beiden bestehen, abgearbeitet werden.