05.12.2012
Von HERBERT
GUTH
Als Geschachere übelster Art kann das politische Ränkespiel
bezeichnet werden, das derzeit um die
Straßenbauprojekte Umgehung Friedrichshafen und Umgehung Ravensburg aufgeführt
wird. Es sieht so aus, dass es der Ravensburger CDU-Abgeordnete Andreas Schockenhoff mit seiner langjährigen Erfahrung auf der
parlamentarischen Bühne geschafft hat, für „seine“ Straße ab 2013 Geld zu
bekommen.
Seinem Kollegen vom
Wahlkreis Bodensee Lothar Riebsamen bleibt da nur die
erstaunte Erkenntnis, dass braves Vertrauen gerne ausgenutzt wird, gerade im
politischen Geschäft. Auf der Strecke bleibt die Friedrichshafener
Umgehung. Ihr droht, dass der erste Spatenstich auf Jahre hinaus auf sich
warten lässt. Was sind schon Zusagen oder Versprechen wert, die leibhaftige
Staatssekretäre der Regierungsparteien abgeben? Kaum das Zeitungspapier, auf
dem sie festgehalten werden. Schlimm ist es, dass hier das Vorurteil bestätigt
wird, viele Politiker seien windige Gesellen. Wenn die Kämpfer pro
B-31-Umgehung von „Verrat, Lüge und Wortbruch“ sprechen, dann muss die
Enttäuschung gewaltig sein.