Der aktuelle Stand des Verfahrens

21.11.2012

 

Die geplante Südumfahrung Markdorf ist als K 7743 neu eine Kreisbaumaßnahme. Der Landkreis Bodenseekreis ist Antragsteller.

Das ist der aktuelle Stand: Im April 2009 hatte das RP Tübingen das Planfeststellungsverfahren für die Südumfahrung eingeleitet. Nach der ersten Offenlage der Pläne waren 2214 Einwendungen eingegangen. Nachdem eine weitere Offenlage erneut zahlreiche Einwendungen erbracht hatte, ließ das RP eine so genannte Erörterungsverhandlung vor Ort anberäumen. Diese hatte vom 6. bis 8. Dezember 2011 in der Markdorfer Stadthalle stattgefunden. Die in der Verhandlung vorgebrachten Anregungen und Einwendungen arbeitet derzeit das Landratsamt in Zusammenarbeit mit dem RP ab. Zur Klärung der offenen Fragen müssen auch Gutachter, Verbände und Büros herangezogen werden. Wenn die offenen Fragen abschließend geklärt sind, kann das RP den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Damit wäre die planerische Baureife für das Vorhaben gegeben. Ob und wann es dann tatsächlich umgesetzt werden wird, hängt aber von der Frage der Finanzierung ab.

 

Finanzierung fraglich: Um die Frage der Finanzierung der Südumfahrung sieht es inzwischen düster aus. Ursprünglich sollte das Vorhaben, dessen Kosten auf zuletzt rund 18,5 Millionen Euro beziffert werden, zu 70 Prozent vom Land getragen werden (aus Mitteln des Entflechtungsgesetzes) und zu jeweils 15 Prozent vom Landkreis und der Stadt Markdorf. Die neue Landesregierung hat unterdessen aber einer zeitnahen Ko-Finanzierung der Maßnahme eine klare Absage erteilt.

 

 

Die offenen Fragen: Ungemein detailliert und akribisch hatten vor allem Franz Beer und Frieder Staerke vom BUND in der Erörterungsverhandlung Einwendungen vorgebracht und Anregungen formuliert. So sahen die Einwender etwa in den Verkehrsgutachten von Modus Consult Nachbesserungsbedarf. Sie forderten die Aufnahme einer weiteren Variante in die Prüfung möglicher Verkehrsprognosen: Den Fall, dass die Südumfahrung realisiert ist und die B 30- und B 31-Neubauten aber noch nicht. Dieses Szenario, das Fritz Käser von der Ittendorfer Initiative als „worst case“ für Ittendorf bezeichnet hatte, war bis dato in die Prognosen noch nicht aufgenommen, wird aber von vielen Experten als durchaus möglich angesehen. Weitere Aufgaben bekamen Landratsamt und RP in Sachen Lärm (z.B. Untersuchung der Auswirkungen einer Südumfahrung auf die höheren Wohnlagen Markdorfs) und Artenschutz (mögliche negative Folgen der erforderlichen Umsiedlung der Bachmuschel-Population im Lipbach) mit auf den Weg. Hinzu kommen noch die umfangreichen schriftlichen Einwendungen aus der zweiten Offenlage. (gup)