Immer schön der Reihe nach beim Straßenbau

29.10.2012

 

Im Generalverkehrsplan legt die Landesregierung die Grundlagen sowie mittel- und langfristige Ziele ihrer Verkehrspolitik dar.Der Plan: Für den derzeit gültigen Generalverkehrsplan 2010 wurden zur Zeit der CDU/FDP-Landesregierung landesweit insgesamt 734 Aus- und Neubaumaßnahmen an Landesstraßen angemeldet. Sie setzen sich aus den noch nicht realisierten Maßnahmen des Generalverkehrsplanes 1995 und den für den GVP 2010 neu angemeldeten Maßnahmen zusammen.

Kosten: rund 2,5 Milliarden Euro. Jährlich stehen aber nur maximal 40 Millionen Euro zur Verfügung.

Kriterien: Der Generalverkehrsplan 2012 wird erstmals nach neuen Kriterien aufgestellt und am Ende Vorhaben im Landesstraßenbau priorisieren. Eine erste Liste ist derzeit im Anhörungsverfahren. Welche neue oder zu sanierende Landesstraße auf der Rangliste der Vorhaben oben, welche unten steht oder gar ganz rausfällt, wurde nach bestimmten Kriterien ermittelt. Parameter sind Verkehrsbelastung, Umweltbeeinträchtigung, Maß der Betroffenheit, Kosten, Entlastung Mensch, Ökologie oder Sicherheitsgewinn. Jedes der zehn Kriterien wird auf einer Punkteskala von 0 bis 100 bewertet. Höchste Priorität haben die Maßnahmen mit den geringsten Punktzahlen.

Die Liste: 29 Neubaumaßnahmen haben es auf die Prioritätenliste geschafft. Darunter neun, deren Planung weit fortgeschritten ist. Unter anderem sind dies die Ortsumfahrungen Mennisweiler (Kreis Ravensburg), Rötenberg (Kreis Rottweil) sowie die Teilumgehung Reichenbach (Kreis Tuttlingen). Ebenfalls auf der Vorrangliste die Ortsumfahrungen Eich stetten-Bötzingen sowie Staufen (Breisgau-Hochschwarzwald). Keine Chance auf einen Neubau haben nach jetzigem Stand die angedachten Ortsumfahrungen Aach-Linz, Pfullendorf, Steinenbronn/Renhardsweiler, Krauchenwies zwichen B 311 und L 456 sowie Herdwangen-Schönach (alle Kreis Sigmaringen). Im Kreis Ravensburg ohne Chance: die Ortsumfahrungen Reute, Eichstegen, Hoßkirch, Hasenweiler, Horgenzell, Aitrach, Bergatreute, Christazhofen sowie die Querverbindung Bergatreute oder eine Verlegung im Kiesabbaugebiet. Im Bodenseekreis ohne Realisierungswahrscheinlichkeit die Ortsumfahrungen Altheim, Oberuhldingen-Mühlhofen, Urnau und Rickenbach. Chancenlos die Ortsumfahrung Gurtweil (Kreis Waldshut) oder Rümmingen und Degerfelden (Kreis Lörrach). Nicht prioritär ebenfalls die Teilumgehung Rielasingen (Kreis Konstanz), die Umgehungen Marbach und Wolterdingen (Schwarzwald Baar), Beffendorf, Seedorf, Waldmössingen und Wellendingen (Kreis Rottweil) oder die Nordanbindung Rietheim (Tuttlingen). Listen auch der 69 vorrangigen Ausbauvorhaben unter www.mvi.baden-wuerttemberg.de

Bundesfernstraßen: Hier hat Grün-Rot bereits eine Rangfolge erstellt. Allein der Fertigbau der begonnenen Baustellen verschlingt 900 Millionen Euro. Berlin überweist aber gerade 120 Millionen Euro im Jahr. In den vergangenen Jahren waren es etwa 220 Millionen Euro jährlich. Auf der Vorrangliste Bundesfernstraßen finden sich unter den Projekten, die ab 2014 begonnen werden sollen, der Ausbau der B 33 sowie die B 31 Überlingen-West. (gar)