Friedrichshafen „Jetzt muss es
eine B 31-Planung für Hagnau geben“
20.06.2012
Von MANFRED
DIETERLE-JÖCHLE
Nun müsse es
auch eine Entlastung für Hagnau geben. Dies forderte
heute Morgen Immenstaads Bürgermeister Jürgen Beisswenger bei einem Pressegespräch im Friedrichshafener
Ortsteil Fischbach. Anlass war der gestrige Straßenbau-Gipfel der grün-roten
Landesregierung in Stuttgart. Dabei war ein Baubeginn der B 31-Westumgehung bei
Friedrichshafen ab 2014 in Aussicht gestellt worden.
Nun richten
sich die Blicke nach Berlin. Bei einem Pressegespräch in Fischbach betonte Rolf
Schilpp vom Aktionsbündnis „Pro B 31“, dass im
Bundesverkehrsministerium „noch ein dickes Brett gebohrt werden müsse. Denn
erst wenn das Ministerium die Finanzmittel für den Bau der Westumgehung
bereitstellt, kann auch gebaut werden. Die Reaktion aus Berlin auf unsere
entsprechende Anfrage war sehr unterkühlt (siehe unten). Friedrichshafens
Oberbürgermeister Andreas Brand sagte gestern Morgen, dass die 50 000 Euro für
die Kampagne pro Straßenbau nach der positiven Entscheidung in Stuttgart nicht
komplett gebraucht würden. Doch der Druck solle im Kessel gehalten werden, bis
die nötigen Finanzmittel bereitgestellt würden. Das vorhandene Budget werde
„kritisch überdacht“. Doch es sei jetzt falsch, gar nichts mehr zu machen. Mit
den anwesenden Vertretern von „Pro B 31“ war er sich einig, dass das Engagement
erst nachlassen dürfe, wenn es tatsächlich einen Spatenstich gibt. Schilpp wies auch darauf hin, dass es noch offene
Grundstücksverhandlungen gebe. Am Rande des Pressetermins sagte Brand gegenüber
dem SÜDKURIER, dass sich die Stadt in dieser Angelegenheit auf einem guten Weg
befinde.
Zu den Akten
gelegt ist inzwischen das so genannte „Friedrichshafener Modell“, das eine
regional organisierte Vorfinanzierung vorsah. Das Bundesministerium habe im Mai
signalisiert, dass dieses Modell abgelehnt werde, sagte Andreas Brand.
Immenstaads Bürgermeister Jürgen Beisswenger
richtete seinen Blick gestern Morgen weit in die Zukunft. Nach einem Baubeginn
in Friedrichshafen müsse mit der Planung für den B 31-Abschnitt bei Hagnau begonnen werden. Beisswenger
sprach sich dort für eine Umgehung im Rahmen des so genannten Planungsfalls 7.5
aus. Martin Hahn, Landtagsabgeordneter der Grünen, hatte – wie berichtet –
einen Tunnel ins Gespräch gebracht, um das Winzerdorf am See zu entlasten.
Landrat Lothar
Wölfle begrüßte in einer Stellungnahme, dass die B-31-Abschnitte
Friedrichshafen-Immenstaad sowie bei Überlingen in
der Rangliste des Landes ganz vorne gelandet sind. „Es kommt jetzt darauf an,
dass die in Aussicht gestellten Baubeginne auch Realität werden. Die Region
dürstet geradezu nach solch einem Signal“. Konsequenterweise müssten daneben
auch die Bundesstraßen-Nadelöhre bei Hagnau (B 31)
und Meckenbeuren (B 30) ertüchtigt werden. „Die
regionale Wirtschaft kann endlich aufatmen“, kommentierte Heinrich Grieshaber,
Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) die Stuttgarter
Straßenbau-Liste. Als einzigen Weg, um in Zukunft genügend Mittel für
Straßenbauten zu haben, sieht IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Jany eine Maut an, wie es in einer Stellungnahme heißt.