Überlingen „Ein Riesengewinn für
die Stadt“
20.06.2012
Oberbürgermeisterin
Sabine Becker zu dem in greifbare Nähe gerückten Ausbau der B 31 zwischen
Überlingen West und Ost
Der Montag
dieser Woche, ein Freudentag für Sie?
Ja, absolut,
die Überraschung war sehr groß auf Seiten des Bodenseekreises. Friedrichshafen
steht auf Top 1 in der Gruppe 1, Überlingen kam auf die Pole-Position in Gruppe
2. Das ist ein Riesengewinn für die Stadt und die Region.
Für wie sicher
halten Sie es, dass 2015 oder 2016 tatsächlich Baubeginn ist?
Ministerpräsident
Kretschmann wollte keine ungewissen Versprechungen machen, sondern sich auf 20
machbare Projekte konzentrieren. In dieser Liste stehen wir auf Gesamtplatz 6.
Von uns aus ist alles vorbereitet, es gibt keine Hindernisse mehr. Der Bund
kennt die Liste und wird sie hoffentlich in der vorgelegten Form abarbeiten.
Wenn man noch die Gründe beachtet, die zu der Priorisierung
führten, bin ich mir sicher, dass es spätestens 2016 losgeht.
Ihnen wurde das
Ergebnis von Ministerpräsident und Verkehrsminister vorgestellt. Wer war zu
dieser Runde nach Stuttgart eingeladen?
Alle, die
eine baureife Straßenplanung haben und auf den Baubeginn hoffen, unter anderem
Bürgermeister, Landräte und Regierungspräsidenten.
Also
nicht nur Gewinner, auch Verlierer?
Ja.
Wie
war da die Stimmung?
Niemand
kannte die Ergebnisse, bis zu dem Zeitpunkt, in dem Verkehrsminister Hermann
die Ergebnisse über Beamer an die Wand darf. Zunächst
war vor meinem Auge vor Aufregung alles verschwommen. Dann sah ich, dass wir in
Gruppe zwei ganz oben stehen und es war klar, die Realisierung steht nicht mehr
in den Sternen, sondern unmittelbar bevor. Insgesamt war die Stimmung bedrückt,
denn es gab mehr Verlierer als Gewinner. Aber es wurde dennoch dem Land für die
Priorisierung und die Transparenz im Verfahren
gedankt.
Was
gab den Ausschlag für Überlingen?
In einem
Projektsteckbrief wird als Besonderheit für Überlingen vermerkt, dass hier 2020
die Landesgartenschau stattfindet. Wir haben aber auch stets betont, dass die
Wirtschaft einen erheblichen Standortnachteil hat, wenn die Zubringer zur Hightechregion Bodensee bei Überlingen über einen Feldweg,
den Längenfeldweg, führen. Für uns steht auch im Vordergrund, dass es ohne eine
B 31 neu keine Innenstadtentlastung geben kann, denn nur an einer rückgestuften
alten B 31 könnte man P&R-Plätze anbinden. Wobei ich nur vermuten kann,
dass das alles mit eingeflossen ist. Grundlage war jedoch der Kriterienkatalog,
an dem alle Kommunen ein Stück weit mitgearbeitet haben.
Stehen
Sie jetzt unter Druck, dass die Landesgartenschau tatsächlich kommt?
Nein, ich
sehe das positiv. Ich will die Landesgartenschau und die Stadt ist nun dabei,
die Bürger mitzunehmen und davon zu überzeugen.
Sollte
es zu einem Bürgerentscheid und zu einem Nein zur Gartenschau kommen, könnte
das den Baubeginn B 31 nach hinten schieben?
Ja, das könnte sein.