Ab Montag
wird an der Bundesstraße 31 am nördlichen See-Ufer kräftig gebaut. Der Verkehr
wird weiträumig umgeleitet
Wer in den nächsten Wochen
eine Verkehrsroute am nördlichen Bodenseeufer zwischen Überlingen und Lindau oder
auch in umgekehrter Fahrtrichtung wählt, sollte sich möglichst eine andere
Route aussuchen und das nördliche Bodenseeufer weiträumig umfahren. Autofahrer
müssen nämlich dann mit erheblichen Staus auf den Straßen rechnen. Grund dafür
ist die Sperrung der am Bodenseeufer entlang führenden Bundesstraße 31 zwischen
Meersburg und Immenstaad. Die Sperrung erfolgt in beide Fahrtrichtungen ab dem
kommenden Montag, 11. Juni, 9 Uhr, bis voraussichtlich Mittwoch, 11. Juli. Die
Umleitungsstrecke erfolgt über die bereits jetzt schon überlastete Bundesstraße
33, die durch Stetten und Markdorf führt, sowie über die Landesstraße 207 durch
Lipbach/Kluftern zum Anschluss an die Bundesstraße 31
in Immenstaad. Die Umleitungsstrecke in Fahrtrichtung Meersburg/Überlingen führt
ab Friedrichshafen über eine Kreisstraße zur Landesstraße und weiter nach
Markdorf.
Vor allem Markdorf gilt als
Nadelöhr. „Wer die Situation kennt, der weiß, dass Staus nicht zu vermeiden
sind“, sagt Robert Schreiber, stellvertretender Leiter des Polizeireviers in
Überlingen. Markdorf habe jetzt schon immer wieder Staus ohne
Umleitungsstrecke. Vor allem der Schwerlastverkehr raubt den Autofahrern zu
Stoßzeiten den Nerv. Die Polizei will jedenfalls verstärkt Streifen auf die
Strecke schicken und dann „eingreifen, wenn es notwendig wird.
“ Erwartungen, die Polizei könne für fließenden Verkehr ohne Staus sorgen,
dämpft Schreiber: „Diese können auch wir nicht verhindern.“ Zunächst heißt es
für die Polizei: „Abwarten und beobachten wie sich der Verkehr auf der
Umleitungsstrecke entwickelt.“
Der Grund für die Sperrung
der Bundesstraße 31 sind Fahrbahnerneuerungsarbeiten auf einer Länge von nahezu
vier Kilometer im Bereich von Hagnau und Immenstaad.
Zum einen sollen, wie es im Regierungspräsidium heißt, „gravierende Schäden“ am
Asphaltbelag in der Ortsdurchfahrt von Hagnau
beseitigt werden. Der gesamte Fahrbahnaufbau werde erneuert und verstärkt.
Dabei wird auch ein lärmmindernder Asphaltbelag
eingebaut. Zum anderen wird der bisherige offenporige Asphaltbelag im Zuge der
Ortsumfahrung von Immenstaad entfernt und ebenfalls durch einen lärmmindernden Belag ersetzt. Die Gesamtkosten für die
Arbeiten sind auf 1,2 Millionen Euro veranschlagt und werden vom Bund bezahlt.
Die Straßenbauer und die Verkehrsexperten der zuständigen Behörden beim
Regierungspräsidium Tübingen sind sich des Ausmaßes der Sperrung auf der
Umleitungsstrecke bewusst. Verkehrsingenieur Karl Anton Saupp
vom Büro Überlingen beim Regierungspräsidium: „Die Fahrbahnerneuerungsmaßnahmen
müssen aber gemacht werden. Und diese sind nun mal wetterbedingt nur in den
Sommermonaten möglich.“ Für die gesamten Umleitungsstrecken ist vom
Regierungspräsidium eine Geschwindigkeitsbegrenzung zur Nachtzeit auf 30
Stundenkilometer verfügt worden.
Die Gemeinde Stetten hat
mit dieser Regelung allerdings ihr Ziel, eine Geschwindigkeitsbegrenzung rund
um die Uhr, nicht erreicht. Auf Druck von Bürgern war vom Stettener Gemeinderat
eine Resolution „zumindest für die Dauer der Umleitung der Bundesstraße eine
Geschwindigkeitsbeschränkung in beiden Fahrtrichtungen für die Tages- und
Nachtzeit auf 30 Stundenkilometer anzuordnen“, verabschiedet und bei der
Verkehrsbehörde am Landratsamt eingereicht worden. Eine Hochrechnung, basierend
auf Lärmmessungen in den Orten an der Umleitungsstrecke, hätten zur Nachtzeit
den zulässigen Grenzwert von 60 Dezibel nach der
Bundesimmissionsschutz-Verordnung überschritten, nicht aber zur Tageszeit die
zulässigen 70 Dezibel. Saupp ist sich sicher:
„Tagsüber kann aufgrund des starken Verkehrs nicht schneller als 30
Stundenkilometer in den Ortsdurchfahrten an den Umleitungsstrecken gefahren
werden.“